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April 2024
 
Evinger Geschichtsvereins erinnert an jüdischen Künstler

Gerd Kolbe ist Referent beim nächsten öffentlichen Treffens des Evinger Geschichtsvereins
am Montag, 22. 04. 2024. Der Archivar des BVB stieß bei seinen Forschungsarbeiten auf
Benno Elkan. Benno Elkan brachte das Fußballspielen nach Dortmund. Er gründete
Fußballvereine in Dortmund und anderswo. Elkan kickte selbst in der ersten Dortmunder
Mannschaft. "Das Leben der Familie Elkan ist sehr spannend, aber auch ein wenig tragisch",
sagt Gerd Kolbe.
Der in Dortmund geborene Elkan war Bildhauer, der den 4,5 Meter hohen, siebenarmigen
Leuchter, die Menora, vor der Knesset in Jerusalem, aber auch andere zahlreiche Denkmale,
Büsten und Medaillen in Deutschland und England schuf. Er erhielt als jüdischer Künstler
1935 Berufsverbot und flüchtete nach London, wo er 1960 verstarb.
Mit aufwendig gestalteten Grabmalen prägte Elkan den Ostfriedhof in Dortmund. Auch auf
dem Nordfriedhof gibt es ein Grabanlage für 30 Menschen, die 1920 auf der Zeche
Kaiserstuhl II tödlich verunglückten. Die Grabskulptur erinnerte zunächst an Elkan. "Der
Evinger Geschichtsverein", so dessen Vorsitzender Wolfgang Skorvanek, "hat bei seinen
Nachforschungen jedoch festgestellt, dass das Grabdenkmal nicht von Benno Elkan stammte".
Den Eintrag in die Liste der Persönlichkeiten der Stadt Dortmund blieb Elkan bisher
verwehrt. An die Gründung des Fußballclubs, die Elkan 1898 betrieb, mag sich der südliche
Dortmunder Sportclub auch nicht erinnern. "Auch deshalb ist es uns wichtig", sagt Uli
Möller, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, "die Erinnerung an den
jüdischen Bildhauer aus Dortmund wach zu halten."
Familie Elkan, Vortrag von Gerd Kolbe im Evinger Geschichtsverein am Montag, 22. 04.
2024, 18.00 Uhr, Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei.
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März  2024
 
Spannende Geschichten zur Entstehung der Bundesrepublik

In den nächsten Tagen besteht das Grundgesetz für die Bundesrepublik 75 Jahre. Bis zur
Verabschiedung der Verfassung war es ein langer Weg. Der Weg zum Grundgesetz ist
deshalb am 18. 03. 2024, 18.00 Uhr, Thema im Evinger Geschichtsverein. Wolfgang
Skorvanek referiert und hofft, dass "durch die vermittelten Mosaiksteine zur Geschichte des
Grundgesetzes in den Köpfen der Zuhörenden ein Bild von der entbehrungsreichen und
spannenden Zeit entsteht, in der entstand, was sich über nun 75 Jahre bewährt hat."
Schon vor dem Ende des 2. Weltkriegs gab es Überlegungen, wie eine demokratische
Verfassung für Deutschland aussehen könnte. An diesen Beratungen beteiligte sich zunächst
sogar China. Aber, "zunächst möchte ich am 18.03. eine Skizze vom Leben in Eving, in
Dortmund und in den damaligen Besatzungszonen zeichnen" sagt Wolfgang Skorvanek.
Während in Dortmund riesige Trümmerberge beseitigt wurden, rangen 1948 und 1949 in
Bonn schließlich 4 Frauen und 61 Männer im Parlametarischen Rat untereinander und mit den
Alliierten um den besten Weg für einen demokratischen Neuanfang. Dortmund war in Bonn
ebenso mit der Zentrumspolitikerin Helene Wessel, die später der SPD beitrat, wie mit
Lambert Lensing, dem Dortmunder Zeitungsverleger der heutigen Ruhr Nachrichten und
damalige Landesvorsitzende der CDU, vertreten. Helene Wessel war Schriftführerin im
Parlamentarischen Rat und kämpfte mit den anderen drei Frauen im Rat um die Formulierung
zur Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz, während in Lensings Druckerei
in den Jahren 1945 und 1946 die von der britischen Militärregierung herausgegebene Ruhr-
Zeitung hergestellt wurde.
Viele Fragen, die bei der Entstehung des Grundgesetzes heftig diskutiert wurden, sind auch
heute noch aktuell, wie beispielsweise Fragen zur Wohnungssituation.
Der Vortrag und die anschließende Diskussion finden am 18.03. 2024, 18.00 Uhr im
Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, statt. Die Teilnahme an der
Veranstaltung ist kostenfrei.

Februar  2024

Entwicklung der Presselandschaft in Deutschland ist Thema des

Evinger Geschichtsvereins

Dem einstigen Dortmunder Dreiklang von Kohle, Stahl und Bier standen Rundfunk, Fernsehen und Presse zur
Seite. Brauereien wurden aufgekauft und geschlossen, ebenso wie Zechen und Hoesch. Ähnlichen
Veränderungen unterlag auch die Dortmunder Presselandschaft in der Vergangenheit. Digitalisierung,
zurückgehende Anzeigen und Auflagen sowie sinkende Gewinne veränderten die Presselandschaft in
Deutschland und Dortmund. „Der mediale Wandel ist ein besonderes spannender Moment in der
Nachkriegsgeschichte. Deshalb will der Evinger Geschichtsverein bei seinem nächsten Treffen am Montag, 26.
02. 2024, 18.00 Uhr, im Evinger Schloss, Nollendorfplatz 2, den vielfältigen Veränderungen und deren Folgen
nachgehen“, sagt Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Prominenter Zeitzeuge an
diesem Abend ist Frank Bünte. Sein Name ist eng mit der Westfälischen Rundschau verbunden, der Zeitung, die
in Dortmund als erste nach dem zweiten Weltkrieg von den Alliierten die Genehmigung bekam, wieder zu
erscheinen.
portrt frankFrank Bünte begann 1971 als Wirtschaftsredakteur bei der Westfälischen Rundschau und war dort 16 Jahre, bis
2004, Chefredakteur. Täglich wurden damals über 100.000 Zeitungen gedruckt. 120 Stellen gab es in den
Redaktionen der Westfälischen Rundschau, die sich Mitte der 70er Jahre der WAZ Mediengruppe angeschlossen
hatte. Während die Rundschau in Dortmund wirtschaftlich erfolgreich war, mussten andere Regionen, wie
beispielsweise Lüdenscheid subventioniert werden. Ohne andere Optionen ernsthaft zu prüfen, wurde der
Rotstift bei der Rundschau angesetzt und 2013 kam das Aus für die Eigenständigkeit der Redaktion schrieb der
Deutsche Journalistenverband (DJV). Den Redakteuren wurde gekündigt, Inhalte des überörtlichen Zeitungsteils
wurden fortan von der WAZ geliefert, die lokalen Nachrichten von konkurrierenden Verlagen. Zahlreiche
Protestierende beklagten deshalb den Verlust der journalistischen Vielfalt und Qualität.
„Das Ende der Westfälischen Rundschau vollzog sich in mehreren Schritten“, merkt Uli Möller, stellvertretender
Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins an. Erhalten blieb zunächst die Marke „Westfälische Rundschau“,
jedoch ohne eigene Redakteure, aber mit Abonnenten. Schließlich berichtete das Bundeskartellamt 2014: „Beim
geplanten Zusammenschluss von WAZ/Westfälischer Rundschau und den Ruhr Nachrichten im Raum Dortmund
wurde eine Anmeldung zurückgezogen, nachdem das Bundeskartellamt angekündigt hatte, den Erwerb zu
untersagen.“ Über den Weg eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung erwarb das Medienhaus Lensing
schließlich den Westfälischen Zeitungsverlag mit seinen Abonnierenden.
Aber die Entwicklung der Tageszeitungen ist mit dem Untergang der Rundschau nicht beendet. Insbesondere der
jüngere Teil der Bevölkerung liest nicht mehr auf Papier, sondern im Netz. Eine erkennbare Lobby für den
Zeitungsjournalismus gibt es nicht. Die Auflagenhöhe der Druckmedien nimmt in der gesamten Bundesrepublik
stetig ab. Sinkende Erlöse aus der Tageszeitungssparte müssen deshalb durch Einsparungen und weitere
Einnahmequellen ausgeglichen werden. Aber um neue Geschäftsfelder zu erschließen, ist Kapital notwendig,
aber „aus der Geschichte von Stahl, Kohle und Bier haben Dortmunder gelernt, dass meist nur die finanzstarken
Betriebe eine Zukunft haben“, so Wolfgang Skorvanek.
Montag, 26.02. 2024, 18.00 Uhr, Wie sich unsere Medienlandschaft verändert und schon verändert hat. Chancen
und Gefahren eines massiven Umbruchs. – Referent Frank Bünte in den Räumen des Evinger Geschichtsvereins,
Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei.

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Januar  2024

Bernhard Winkler

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September 2023

Von Würmern, Lokuskübeln und Badebassins im Bergbau
 

Bei ihrer Arbeit, einige hundert Meter unter der Erdoberfläche, wurden Bergleute nicht nur ständig von Unfallgefahren begleitet, sondern auch vielfältige gesundheitlichen Risiken verbanden sich mit der Arbeit. Die schwere körperliche Arbeit in den oft engen, heißen, nassen, staubbelasteten und teilweise unzureichend mit Frischluft versorgten Gruben führte zu Gelenkschäden, Rheumatismus und Erkrankungen der Haut. Die Erkrankung der Atemwege war besonders gefürchtet, denn Silikose führte zum qualvollen Siechtum. "Jedoch mit der zunehmenden Größe der Zechen trat eine weitere Krankheit hinzu.

Zu den seit Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkt auftretenden Krankheiten der Bergleute zählte die Wurmkrankheit", sagt Wolfgang Skorvanek, der Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins. Die Historikerin Gabriele Unverferth, stellte bei ihren Forschungsarbeiten fest, dass sich die Wurmkrankheit seit den 1890er Jahren im Ruhrgebiet explosionsartig ausbreitete und zu einem ernsthaften Problem entwickelte. Die Krankheit erreichte 1903 mit rund 30.000 Fällen einen Höhepunkt. "Wegen des Produktionsausfalls und des Leids der Bergleute beschäftigten sich sogar der Reichstag und der preußische Landtag mit der Wurmkrankheit. Die Politiker veranlassten Knappschaft, Berufsgenossenschaft, Mediziner, Unternehmer und Bergbehörden bis hinauf zur Ministerialinstanz zum Handeln", erklärt Gabriele Unverferth.

Gabriele Unverferth befasst sich in ihrem Vortrag beim Evinger Geschichtsverein am Montag, 18. 09. 2023, 18.00 Uhr, zunächst mit dem Charakter der Krankheit und denUrsachen für deren epidemische Ausbreitung. Sie berichtet über Maßnahmen zur Bekämpfung des Übels und zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse unter wie über Tage: Wie war es z. B. um die „stillen Örtchen“ im Grubenbetrieb bestellt? Die Gefahr, sich mit dem Hakenwurm zu infizieren, lauerte aber nicht nur dort, sondern auch nach der Schicht in der Waschkaue. An Hand zahlreicher Beispiele beleuchtet der Vortrag die Entwicklung von Grundrisskonzeption und Architektur, Einrichtung und Ausstattung der Badeeinrichtungen auf den Zechen von den ersten Anfängen bis hin zur modernen Schwarz-Weiß-Kaue, die sich seit den 1930er Jahren zunehmend und nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig durchsetzte.

Der Evinger Geschichtsverein ist sehr froh, Gabriele Unverfehrt für den Vortrag gewinnen konnten, denn "die angesehene Wissenschaftlerin und Verfasserin vieler Bücher kann ihreForschungsergebnisse verständlich und lebensnah vermitteln", merkt Wolfgang Skorvanek an. Gabriele Unverferth ist Historikerin und war von 1980 bis 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Westfälischen Wirtschaftsarchiv in Dortmund, für das sie auch weiterhin ehrenamtlich tätig ist. Seit Jahrzehnten beschäftigt sie sich mit der Wirtschafts-, Technik-, Architektur- und Sozialgeschichte des Ruhrbergbaus, gelegentlich auch – wie in ihrem Vortrag – mit etwas „anrüchig“ anmutenden Themen.


 August 2023

Evinger Jazz-Frühschoppen - Eine beliebte Veranstaltung kehrt zurück

"Endlich ist es wieder soweit. Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichts- und Kulturvereins, bei dem nicht nur Jazzfans voll auf ihre Kosten kommen, kann auch dieses Jahr wieder stattfinden", sagt der Vereinsvorsitzender Wolfgang Skorvanek. Der 17. Evinger Jazz-Frühschoppen findet am Sonntag, 06. 08. 2023, von 11.00 bis 13.00 Uhr auf der Terrasse des Evinger Schlosses, Nollendorfplatz 2 und bei schlechtem Wetter im Gebäude statt.

Seit vielen Jahren ist das jetzt fast vollständig renovierte schöne Evinger Schloss, oder wie es offiziell heißt "Wohlfahrtsgebäude", ein festes Ziel für Musikfreunde, nämlich immer dann, wenn der Evinger Geschichtsverein zum Jazzfrühschoppen einlädt. Dieses Jahr wird es für viele ein Wiedersehen geben, denn dem Geschichtsverein ist es gelungen, die Gruppe "Gentle" für ein Konzert zu gewinnen.

"Gentle, das heißt gute Laune und gute Stimmung mit sanften Tönen am Wohlfahrtsgebäude", freut sich Uli Möller, der stellv. Vorsitzende des Geschichtsvereins. In der Gruppe "Gentle", die auch eigene Lieder und Songs aus ihrer letzten CD vorstellt, sind  Sarah Welker, Jochen Schrumpf und Martin Klausmeier vereint.

Sarah Welker, die ihr Debüt in Eving feierte, wird begleitet von Jochen Schrumpf und Martin Klausmeier. Martin Klausmeier ist Universitätsdozent für Gitarre und gefragter Live- und Studiomusiker, zum Beispiel beim WDR Köln. Komplett wird das Trio durch Jochen Schrumpf, der die Jazz-Gitarre perfekt beherrscht und die Kraft des Jazz lebendig erhält. In über 2000 Auftritten im In- und Ausland spielte er unter anderem mit Jazzweltstars wie Ginger Baker. Er wirkte bisher an mehr als 50 CD- und Langspielplattenproduktionen mit.

Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichts- und Kulturvereins, Sonntag 06.08. 2023, 11-13 Uhr. Bei schönem Wetter vor dem Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), bei schlechtem Wetter im Gebäude. Der Eintritt ist frei.


Juli 2023

Der Dokumentarfillmer Ulrich Möller zeigt am Montag, 17. 07. 2023, ab 18.00 Uhr, im Evinger Geschichtsverein, Nollendorfplatz 2, eine Auswahl seiner Filme die im Zusammenhang mt dem Stadtbezirk Eving in den letzten Jahren entstanden sind. Der Eintritt ist frei.

1.Evinger Bergmann kehrt zurück
Jahrzehntelang stand das Denkmal auf dem Gelände der Zeche Minister Stein in Dortmund-Eving. Nach starken Beschädigungen wurde es zwischengelagert und am 27.10.2022 restauriert am neuen, gut sichtbaren Standort Deutsche Strasse Ecke Evinger Strasse wieder aufgestellt. Abends ist es beleuchtet und bietet mit dem Hammerkopfturm im Hintergrund ein schönes Fotomotiv.
Länge ca. 6 Minuten

2.Besucherbergwerk Graf Wittekind Dortmund-Syburg
Besucherbergwerk Graf Wittekind in Dortmund-Syburg. Hier ist der Ursprung des Ruhrgebietsbergbau zu sehen. Die Geschichte von Stollen, Schächten, Flözen und der Arbeit unter Tage am Syberg. Seit 1986 restauriert und erhält der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. den Bergbau am Syberg.
Länge ca. 16 Minuten

3. Historischer Rundgang über den Nordfriedhof in Dortmund-Eving
Historischer Rundgang über den Nordfriedhof in Dortmund-Eving neben der ehemaligen Zeche Minister Stein. Christian Berndt, der Leiter des Nordfriedhofs, zeigt die restaurierten Denkmale der Zechenunglücke auf Minister Stein und der Zeche Kaiserstuhl und liefert dazu das Hintergrundwissen. An vielen historischen Gräbern lässt er die Dortmunder Stadtgeschichte wieder aufleben. Gerda Horitzky, Vorsitzende des Förderverein Nordfriehof, zeigt anhand von Beispielen, was der Förderkreis schon alles erreicht hat.
Länge ca. 21 Minuten

4. Die ehemalige Zeche Minister Stein: Geschichte und Strukturwandel
Dr. Volker Schacke vom Evinger Geschichts- und Kulturverein stellt die Geschichte und die Entwicklung des ehemaligen Betriebsgeländes der Zeche Minister Stein mit dem erhaltenen Hammerkopfturm in Dortmund-Eving vor. Inhalte sind dabei neben dem historischen Hintergrund der gelungene Strukturwandel und der Erhalt von Industriekultur. Ein Schwerpunkt ist in diesem Zusammenhang die Vorstellung der Sozialforschungsstelle der Universität Dortmund, die ihren Sitz auf Minister Stein hat.
Länge ca. 22 Minuten

5. Lindenhorst Früher - Heute   Anhand von alten und neuen Fotos lässt Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichts- und Kulturverein, die Geschichte des Dortmunder Vorort Lindenhorst Revue passieren. Hier steht das älteste oberirdische Bauwerk der Stadt Dortmund.
Länge ca. 7 Minuten


Juni 2023

Eving - Stadtteil der Siedlungen

Eving ist ein Vorort, der durch viele gut erhaltene und neue Siedlungen geprägt ist. "Eigentlich", sagt Wolfgang Skorvanek, der Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins, "könnte dies ein Image für Eving werden: Eving - Stadtteil der Siedlungen". Darüber will der Geschichtsverein mit dem Evinger Quartierskoordinator Dietmar Stahlschmidt am 19. 06. 2023 diskutieren und zuvor mit Interessierten einen Rundgang durch die Alte Kolonie unternehmen.

Der Evinger Geschichtsverein lädt  Interessierte zu einem von Dr. Volker Schacke, dem Vorstandsmitglied des Evinger Geschichtsvereins, begleiteten Rundgang durch die Alte Kolonie ein.

Der Rundgang beginnt am Wohlfahrtsgebäude, dem Mittelpunkt der Alten Kolonie. Das Gebäude, wegen seines Aussehens von vielen Evingern liebevoll "Evinger Schloss" genannt, markierte 1906 zugleich den Beginn der Werksfürsorge der Bergwerksgesellschaft. "Badehaus, Kleinkinderverwahrschule, Werkskonsum, Bücherei, Haushaltsschule, später auch Sonderschule Chor- und Rundfunkakademie sowie Sitz des Geschichtsvereins, das Gebäude hat schon viele Aufgaben erfüllt", erklärt Dr. Schacke.

Ohne Wohnungen keine Bergleute - Ohne Bergleute keine Kohle

Die Alte Kolonie entstand in zwei Bauabschnitten und 1901 wurde die letzte Wohnung der 470 Wohnungen in 125 Häusern an eine Bergmannsfamilie übergeben. Fast 3 Mio Mark hatte der Siedlungsbau gekostet, stellte der Geschichtsverein bei seinen Forschungen fest. Trotz der hohen Kosten, es wurde gebaut. Denn Wohnungen waren im Ruhrgebiet zum Beginn der Industrialisierung knapp, weil die Industrie wuchs und einen immer größer werdenden Arbeitskräftebedarf hatte. Zur Anwerbung von Arbeitskräften und um eine zuverlässige Stammbelegschaft zu erhalten, sahen sich die Zechen gezwungen, in ihrer ländlichen Umgebung werksnahe günstigen Wohnraum zu schaffen. Nach den damaligen Maßstäben entstanden hochwertige Siedlungen mit fließendem Wasser und Ofenheizung. Jede Wohnung verfügte über einen kleinen Schuppen und einen eigenen Eingang.

Die Häuser der Alten Kolonie waren nach englischen Vorbildern von Gärten umgeben. Die Siedlung galt deutschlandweit als musterhaft und die Dortmunder Zeitung schrieb am 13. 10. 1900 : "Die Gemeinde Eving steht im Zeichen des Fortschritts. Das sieht man an der Zechen-Colonie".

Nachdem im 2. Weltkrieg etwa ein Drittel der Siedlung zerstört wurde, erfolgten Wiederaufbauarbeiten mit einfachen Mitteln.

In den 70er Jahren galt im landesweiten Städtebau die Maxime: Altes abreißen - Neues bauen! Der Alten Kolonie blieb der Abriss aufgrund des Widerstands einer Mieterinitiative größtenteils erspart. Der Widerstand gegen den Abriss formierte sich aber nicht nur in der Alten Kolonie. Im ganzen Ruhrgebiet entstanden sogenannte Arbeitermieterinitiativen, die sich in einem Netzwerk zusammenschlossen. Bernd Süselbeck, heute Vorstandsmitglied im Geschichtsverein, arbeitete damals selbst in der Mieterinitiative Alte Kolonie mit und sagt: "Rückblickend traten die Initiativen gut vernetzt überwiegend erfolgreich für den Erhalt der Siedlungen ein. Aber ihr basisdemokratischer Anspruch veränderte auch die Parteienlandschaft nachhaltig."

Die Evinger Mieterinitiative erreichte den weitgehenden Erhalt und die Sanierung der Häuser in der Alten Kolonie durch Stadt und Wohnungsbaugesellschaft mit der Unterstützung der damaligen Landesregierung. Heute gilt die Alte Kolonie als städtebauliches Schmuckstück.

Treffen Evinger Geschichtsverein, 19. 06. 2023, 18.00 Uhr, Nollendorfplatz 2. Die Teilnahme an der Begehung und der anschließenden Diskussion mit Quartierskoordinator ist kostenlos.


Mai 2023

1923 in Eving - Es war wie ein Krieg nach dem Krieg

Der Evinger Geschichtsverein fand bei seinen Nachforschungen heraus, dass am 1. Februar 1923 der Bergmann und Schuldiener Wilhelm Haumann in Brechten auf seinem Weg zur Zeche von einem französischen Posten niedergeschossen wurde. Die Beerdigung, an der 15.000 Menschen teilgenommen haben sollen, war ein erster großer Protest gegen die französischen und belgischen Besatzer im Ruhrgebiet. "Es war die Zeit der Ruhrbesetzung, die am 22. 05. 2023 Thema des Evinger Geschichtsvereins ist", sagt Wolfgang Skorvanek, der Vereinsvorsitzende.

Alles begann nach dem Ersten Weltkrieg. Nach der Niederlage 1918 wurde Deutschland im Friedensvertrag von Versailles von den Siegermächten zur Erbringung von Reparationen verpflichtet, in erster Linie Kohle, Holz sowie finanzielle Entschädigungen für die angerichteten Schäden. Als Deutschland Ende 1922 mit den Kohlenlieferungen geringfügig in Rückstand geriet, wurde dies als ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag gewertet und eine Kommission errichtet, die unter dem Schutz der dazu „erforderlichen Truppen“ die Kohleproduktion „vor Ort“ kontrollieren sollte. Am 11. Januar 1923 besetzten fünf französische und eine belgische Division mit einer Truppenstärke von 100.000 Mann zunächst Essen und Gelsenkirchen, dann Dortmund und Hörde sowie Teile des Bergischen Landes. Für die einheimische Bevölkerung begann eine mehr als 20 Monate dauernde schwere Zeit, die von Gewalt, Not, Elend und Hunger geprägt war. Es gab zum Teil erbitterte Auseinandersetzungen zwischen den Einheimischen und den Besatzern, auch Todesopfer.

Eving wurde 1923 zum Grenzort, nahe der östlichen Besatzungsgrenze, die von der Lippe in Lünen über Hörde zur Ruhr verlief. Es herrschte Ausnahmezustand im Besatzungsgebiet. Französische Mannschaften quartierten sich in Schulen ein. Zeitweise war so die Hälfte der vorhandenen Klassenräume der sechs Evinger Schulen besetzt. Offiziere logierten in etwa 50 requirierten Evinger Privathäusern. Wegen der strikt kontrollierten Grenze und den Einfuhrbeschränkungen kam es zu massiven Versorgungskrisen.

"Es war wie ein Krieg nach dem Krieg" sagt Bernd Süselbeck, Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins, und sieht eine Spirale der Gewalt. Am 20. März 1923 wurde der Pförtner der Zeche Minister Stein, August Klaus, verhaftet, weil er zwei deutsche Flugblätter verteilte. Erst auf massiven Druck des Betriebsrats und der Belegschaft kam er wieder frei. In der sogenannten „Bartholomäusnacht“ vom 10./11. Juni 1923 wurden sechs Dortmunder Männer ohne Vorwarnung erschossen, weil sie keine Information über eine Ausgangssperre hatten. Am Abend vorher wurden zwei französische Soldaten an der Ecke Wilhelmstraße/Beurhausstraße ermordet aufgefunden.

Der französisch-belgische Plan, die Produktion zu kontrollieren und die für den Wiederaufbau dringend benötigte Kohle in die Heimat zu bringen, ging nicht auf. Die deutsche Regierung beantwortete die Ruhrbesetzung zunächst mit der Anordnung von passivem Widerstand. Die Besatzer sollten in keiner Weise unterstützt, Reparationsleistungen eingestellt und der Abtransport von Kohle und Koks sollten boykottiert werden. Die Kohleförderung sank schließlich auf ein Minimum und die deutschen Eisenbahner weigerten sich, die Anordnungen der Besatzer zu befolgen. Die Eisenbahner wurden wie viele öffentlich Bedienstete von den Besatzern ausgewiesen und die Franzosen nahmen den Bahnbetrieb selbst in die Hand. Der Bahnhof Eving wurde am 19. Juli 1923 von den Besatzungstruppen übernommen. Am 18. Dezember 1923 überfuhr ein französischer Regiezug in Eving einen Prellbock und entgleiste.

Während des "passiven Widerstands" zahlte das Reich zwei Drittel der Löhne, ohne damit zu verhindern, dass eine erhebliche Verschlechterung der Lebenssituation für viele Arbeiterfamilien eintrat. Ende September musste die deutsche Regierung die unvorstellbare Summe von 3500 Billionen Mark pro Woche aufbringen, um den passiven Widerstand zu finanzieren: Geld, das nicht vorhanden war. Die Gelddruckpresse und die Inflation nahmen ihren Lauf. Für die Beförderung eines Briefs zahlten Evinger am 4. November 1923 fast 135 Mio. Mark, für ein Pfund Brot am 1. November 1923 3 Milliarden, am 15. November 80 Milliarden und am 1. Dezember 260 Milliarden Mark. Die Arbeitslosigkeit erreichte in Dortmund fast 90%. Im Mittelpunkt der Maiunruhen, die von Dortmund wegen der Mangelversorgung ausgingen, stand die Zeche Minister Stein.

Schließlich wurde der passive Widerstand durch die neue Reichsregierung unter der Leitung von Gustav Stresemann aufgegeben und mit der Einführung der Rentenmark wurde die Überwindung der Inflation eingeleitet.

Der Evinger Geschichtsverein erinnert an den Ruhrkampf 1923 am Montag, 22. Mai, 18.00 Uhr, im Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2, Dortmund-Eving. An diesem Abend wird nach den einführenden Vorträgen von Bernd Süselbeck und Wolfgang Skorvanek der LWL-Film „Hände weg vom Ruhrgebiet“ mit Original-Aufnahmen aus den Jahren 1923 – 1925 gezeigt.


April 2023

Kleingartenvereine - Erfolgsgeschichte mit Tradition im Evinger Geschichtsverein

Was haben Albert Einstein, Friedrich Ebert und der Gartenzwerg gemeinsam? "Den Schrebergarten", sagt Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, denn Schrebergärten gibt es seit 1912 in Eving und sie sind Thema des Geschichtsvereins am 17. 04. 2023. Der älteste Gartenverein "Erholung" am Bauernkamp war der erste Schrebergartenverein in Eving, der nach dem Ideen- und Namensgeber, dem Leipziger Arzt Moritz Schreber, entstand. Schreber hatte vor 150 Jahren zunächst die Gesundheit von Kindern im Sinn. Sie sollten sich an der frischen Luft bewegen und später auch in kleinen abgesteckten Beeten gesundes Gemüse pflanzen und ernten. Doch das machte auch den Eltern Spaß, die bald Land pachteten und die ersten Schrebergartenvereine gründeten. Auch Albert Einstein besaß ebenso einen Schrebergarten wie Reichspräsident Friedrich Ebert. Ebert war es auch, der 1919 das erste Kleingartengesetz unterzeichnete, das Kleingärtner vor der Vertreibung von der Parzelle und zu hohen Pachten schützte. Die Sicherheit führte zu einem Gründungsboom. In Eving entstanden in den 1920er Jahren die bis heute größten Kleingartenvereine "Vorwärts" und "Sonnenseite". Und die Lust am Gärtnern hielt an. 1960 gründete sich der KGV Am Externberg. Bis heute sind Kleingärten begehrt und es gibt Wartelisten für Interessenten.

Die Vereine haben eine lange Geschichte hinter sich, von den einstigen Armutsgärten, die für Obst und Gemüse sorgten, über Notwohnmöglichkeiten nach dem Krieg, bis hin zum grünen Hipsterparadies mit Ökogemüse. "Aber in den Evinger Gärten geht es eher ruhig zu, junge Familien und Ältere gärtnern nebeneinander und miteinander, sind weder Rebellen noch Spießer", beobachtet Roland Fröhling, als Bezirksvorsitzender der Kleingartenvereine im Dortmunder Norden. "Spießigkeit", sagt Fröhling, "ist eher zum Klischee geworden". Dennoch: Gartenzwerge gehören dazu. Der Evinger Geschichtsverein fand heraus, dass die Wichtel mit der Roten Zipfelmütze türkische Wurzeln besitzen. In Kappadokien, in der östlichen Türkei, sollen im 13./14. Jahrhundert Pygmänen als Arbeitssklaven in Bergbau gearbeitet haben. Sie waren klein und kräftig genug für die Arbeit im Stollen. Um die Zwergenkräfte zu bannen, fertigten abergläubische Bewohner der Gegend Zwergenfiguren. Kaufleute haben die Figuren mit nach Europa gebracht haben. Der Adel war von den Figuren begeistert und schmückte auch seine Parks mit ihnen. Die Größe der Zwerge wurde zum Statussymbol. Und auch in der Literatur ließen sie sich nieder. Waren die bärtigen Wichtel in den 1920er Jahren noch beliebte Werbefiguren, "war bald über allen Zipfeln Ruh", berichtet Wolfgang Skorvanek, denn "im Nationalsozialismus entsprachen sie nicht dem Menschenbild von großen, blonden, bartlosen Menschen und wurden an der Weinstraße ebenso verboten wie in der einstigen DDR. Dort galten die Hartbrandwichtel als unwichtige Dekoartikel, deren Herstellung Arbeitskraft verschwendet". Interessant wurden die Zwerge für die Führung der DDR erst wieder als Exportartikel und Devisenbringer aus Schweden. Dort ist es Brauchtum, am Neujahrstag wehrlose Gartenzwerge als Glücksbringer gegen die Wand zu werfen. Aber auch industriell, aus Plastik oder Harz gegossene Zwerge, oft billig auf Flohmärkten verkauft, Verfremdungen und sogar das Gericht setzten den tönernen, handbemalten Zwergen zu. Das Oberlandgericht Hamburg urteilte 1988 über Gartenzwerge: Ausdruck von Beschränktheit und Zeichen des schlechten Geschmacks.

"Eigentlich schade, denn Kitsch verbreitet auch etwas Gemütlichkeit und irgendwie sind Gartenzwerge auch immer aktiv, genauso wie Kleingärtner", sagt Uli Möller stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Es wird gemeinsam im Kleingarten gefeiert und gemeinschaftlich werden Arbeiten, wie das Schneiden der Anlagenhecke, erledigt. Dabei lernen sich alte und neue Gärtner kennen. Gärtnerfrauen veranstalten regelmäßig eigene Treffs. Aber die Parzellen sind nicht groß, man ist nah zusammen. "Deshalb bedarf es einer gewissen Ordnung", erklärt Roland Fröhling. So ist die kleingärtnerische Nutzung genau festlegt. Die Laube, die Obst- und Gemüsefläche sowie der Obst- und Ziergarten machen seit jeher jeweils ein Drittel der Gartenfläche aus. Gifte dürfen beim Gärtnern nicht eingesetzt werden. Und deshalb sind die 729 Gärten in 13 Gartenvereinen im Stadtbezirk Eving nicht nur Naherholungsgrün, sondern auch als Frischluftschneise wichtig für die gute Luft in Dortmund.

Des Evinger Geschichtsvereins lädt zum Vortrag von Roland Fröhling zum Thema "Kleingärten" alle Interessierten am Montag, 17. 04. 2023, ab 18.00 Uhr in das Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, ein. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.


März 2023

Bald 120 Jahre Straßenbahnen in Eving - Eine spannende Geschichte

119 Jahre ist Eving an den Dortmunder Nahverkehr angeschlossen. Eine spannende Geschichte, die Thema des Evinger Geschichtsvereins ist.

"Ältere Evinger erinnern sich noch, dass Straßenbahngleise bis in die 1970er Jahre von Minister Stein über die Bergstraße, das einstige Evinger Zentrum, zur Schleifenstraße führten. Dort wendete die Straßenbahn in einer großen Runde, um zurück in die Innenstadt zu fahren", sagt Uli Möller, der stellvertretende Vorsitzende des Geschichtsvereins. 1927 wurde die Strecke über die Bergstraße eröffnet und 1973 eingestellt. "Die Strecke zweigte von der ältesten Dortmunder Gleislinie ab", erklärt Klaus Hufenbach, der seit über 50 Jahren den Dortmunder Nahverkehr erforscht.

Begonnen hat die Geschichte der Straßenbahn in Dortmund im Jahr 1881. Straßenbahnfahren war zunächst der reine Luxus. "Ein Handwerksmeister hätte es 1881 nicht gewagt, mit der allerersten Straßenbahn Dortmunds, Waggons mit 12 Plätzen, die von Pferden zwischen Steinplatz und Fredenbaum gezogen wurden, zu fahren, denn", so Klaus Hufenbach, "seine Kunden hätten ihn in den Verdacht des Verschwendens und Protzens gestellt". Die kurze Strecke zu fahren kostete etwa den Stundenlohn eines Arbeiters.

Zunehmend wuchs das bald städtische Liniennetz, auch mit Schienen, die in Dortmund produziert wurden. Bald führte das bis heute bestehende Gleisnetz, über die Innenstadt in alle Himmelsrichtungen. Nur nächtliche Gütertransporte mit der Straßenbahn setzen sich nicht durch und 1894 endete das Schuften der Pferde vor den Straßenbahnwagen. Die Straßenbahnwagen wurden nun elektrisch angetrieben und die gepflegten, gut trainierten Pferde wurden gern von Brauereien für die Bierwagen übernommen.

Nach der Elektrifizierung dauerte es noch 10 Jahre bis 1904 eine neue elektrifizierte Strecke vom Fredenbaum über Eving und Brechten nach Brambauer in Betrieb ging, genau auf der Strecke der heutigen U41. Von der neuen Strecke führte damals noch ein Abzweig von Minister Stein über die Deutsche, Preußische und Bayrische Straße weiter über Schulte Rödding zum Markt Lünen. Dieser Streckenabschnitt wurde nach 10 Jahren stillgelegt und die Reststrecke über die Bornstraße angeschlossen. Über die Wiederinbetriebnahme der alten Strecke zwischen Minister Stein und Schulte Rödding wurde in der 1920er Jahren ebenso wie nach dem 2. Weltkrieg und in der 1960er Jahren mit dem Bau des Bahnhofs Schulte Rödding diskutiert. Die Pläne wurden nicht verwirklicht. Was bis in die 1960er Jahre blieb, war eine Sammelstelle für Kehricht, der mit einer im Depot Immermannstr. gebauten Gleisreinigungsmaschhine zusammengetragen wurde. Jedoch entstanden auch 7 neue Buslinien für Eving.

Insgesamt haben Bus und Bahn die Dortmunder Stadtentwicklung seit bald 150 Jahren mitgeprägt. Sie waren Wegbereiter der Industrialisierung, bringen Menschen zur Arbeit oder zur Schule und wieder nach Hause. "Heute kommen Bus und Bahnen im Rahmen der Verkehrswende eine Schlüsselrolle zu, so dass die Nahverkehrs-Geschichte sicher noch ein paar spannende Kapitel schreibt", fasst Wolfgang Skorvanek Vergangenheit und Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs zusammen.

Bei dem Themenabend des Evinger Geschichtsvereins zum Nahverkehr in Dortmund-Eving unter der Leitung von Klaus Hufenbach und Wolfgang Skorvanek am Montag, 20. 03. 2023, ab 18.00 Uhr im Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, geht es um Vergangenheit und Zukunft öffentlicher Verkehre. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.


 Januar 2023

Die kleinere Schwester der Alten Kolonie Eving

Haben Eving und der Dortmunder Hafen eigentlich etwas miteinander zu tun? Das ist die Frage, der Peter Kocbeck am 23. 01. 23 im Evinger Geschichtsverein nachgeht. Er hat die Geschichte des Dortmunder Hafens, des größten Kanalhafens Europas, erforscht und erklärt: "Klar wurde die von Evinger Zechen geförderte Kohle über den Kohlehafen, der sich auf Evinger Gebiet befindet, verschifft. Aber da ist auch noch die spannende Geschichte einer der ersten geplanten Industrie-Siedlungen, der Union-Vorstadt mitten im Hafen, die 1961 abgerissen wurde und einige Gemeinsamkeiten mit der größeren Schwester, der Alten Kolonie in Eving ausweist".

Wohnungen waren im Ruhrgebiet zum Beginn der Industrialisierung knapp, weil die Industrie wuchs und einen immer größer werdenden Arbeitskräftebedarf hatte. Wegen des Arbeitskräftemangels und um eine zuverlässige Stammbelegschaft zu erhalten, sahen sich die Eisenindustrie und die Zechen vor 150 Jahren gezwungen, Wohnungen zu schaffen. Nach den damaligen Maßstäben bauten die Unternehmen hochwertige Werkssiedlungen ebenso im Hafen wie in Eving mit günstigen Mieten für Beschäftigte. Die Häuser der Union-Vorstadt besaßen ebenso wie die Häuser der Alten Kolonie einen Stall und waren nach englischen Vorbildern von Gärten umgeben. Das Werk Union schickte sogar Werksaufseher durch die Siedlung, die streng darauf achteten, dass die Gärten gepflegt waren. "Zwar bauten Unternehmer damals die Siedlungen keinesfalls uneigennützig, aber immerhin schufen sie Wohnraum. Das könnte ein historisches Vorbild für die Gegenwart sein.", merkt Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, an.

1871 wurde hinter dem heutigen Alten Hafenamt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite des heutigen Container Terminals Dortmund von dem nahegelegenem Eisen- und Stahlwerk "Union" mit dem Bau der Union-Vorstadt begonnen. Mit dem Baubeginn der Alten Kolonie, die ebenfalls auf der grünen Wiese entstand, wurde erst 28 Jahre später von der Gelsenkirchener Bergbau AG begonnen. Stadt und Kirche stritten mit der Bergbau AG darüber, wer die Kosten zu übernehmen hat für eine Schule, die Bereitstellung einer Wohnung für einen Polizisten, den Straßenbau und die zusätzlichen Lasten für die Kirchengemeinde, beispielsweise für den Friedhof.

Ebenso wie zunächst in der Alten Kolonie, im heutigen "Evinger Schloss", gab es für die Bewohner der Union-Vorstadt einen Lebensmittelladen innerhalb der ebenfalls geometrisch angelegten Siedlung. Anders als in Eving, fanden in der Hafensiedlung nur knapp 100 Familien Wohnraum, anfangs ausschließlich höhergestellte Arbeiter, wie Meister und Schichtleiter. Durch die Hafenerweiterung wurde die Siedlung förmlich vom Hafenneubau umzingelt. Lärm und Staub nahmen mit der Folge zu, dass die Bewohner auszogen und einfache Arbeiter mit ihren Familien hier einzogen. Unter den Bewohnern befand sich Erich Grisa, bekannt als Fotograf und Arbeiterschriftsteller, der im Roman "Ruhrstadt" auch die Union-Vorstadt beschreibt.

"Cäsar 9 hieß das Planquadrat auf den Karten britischer Bomber für den Hafenbereich", sagt Peter Kocbeck. Die im Zweiten Weltkrieg zu fast 90 Prozent zerstörte Vorstadt-Siedlung, wurde nur noch schleppend und provisorisch wieder aufgebaut. Die Entscheidung zum Abriss fiel 1960. Die Bewohner wurden umgesiedelt und 1961 das letzte Gebäude abgerissen. Anders als Atlantis stürzte die ehemalige Siedlungsfläche nicht ins Wasser einer Hafenerweiterung, sondern wurde den allgemeinen Gewerbeflächen des Hafens zugewiesen. Der Alten Kolonie blieb der Abriss aufgrund des Widerstands einer Mieterinitiative in den 70er Jahren erspart und sie gilt heute als städtebauliches Schmuckstück.

Die Union-Vorstadt ist ein Kapitel aus dem Buch von Peter Kocbeck "Der Dortmunder Hafen". Der Autor stellt viele Geschichten aus und über den Dortmunder Hafen beim Treffen des Evinger Geschichtsvereins am Montag, 23. 01. 2023, 18.30 Uhr, Nollendorfplatz 2, vor.

Der Eintritt für Besuchende frei und auch barrierefrei.


November 2022

Kalender des Evinger Geschichtsvereins für 2022

Nachdem es viele Anfragen gab, ob der Evinger Geschichtsverein auch dieses Jahr wieder einen Kalender herausgibt, hat sich den Evinger Geschichtsverein etwas besonderes einfallen lassen. Uli Möller, Wolfgang Skorvanek und Bernd Süsselbeck haben einen Kalender zusammengestellt, der Eving aus der Vogelperspektive vorstellt. "13 Luftbilder aus Eving zeigen, wieviel Grün es im Stadtbezirk Eving, im dem einst Staub und Rauch die Sonne verdeckten, gibt", sagt Wolfgang Skorvanek, Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins und schon das Titelblatt des Kalenders mit dem Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz gibt ihm recht. "Das Wohlfahrtsgebäude, auch Evinger Schloss genannt, steht inmitten von vielen alten Bäumen, die bei einem Spaziergang durch die Alte Kolonie so erst gar nicht auffallen", ergänzt Bernd Süselbeck.

Der Berufsfotograf Uli Möller hat aus seiner Fotosammlung 12 weitere Motive für den Kalender ausgewählt. Ihnen ist gemeinsam, das sie aus etwa 100 Metern Höhe aufgenommen wurden und weite Blicke über Eving als grüne Lunge für Dortmund zeigen. Grafisch eindrucksvoll sind die Bilder vom Ems-Kanal und vom Hardenberghafen, die an der Grenze des Stadtbezirks Eving liegen. Uli Möller "Mir war es aber auch wichtig, dass jeder Ortsteil Evings, also Brechten, Eving, Holthausen, Kemminghausen und Lindenhorst mit Bildern im Kalender vertreten ist". So sind nicht nur Bergbaurelikte wie der Hammerkopfturm, Schacht V  und der Deckel auf Schacht 3 inmitten der neuen Wohnbebauung an der Preußischen Straße zu sehen, sondern auch die neue Siedlung an der Brechtener Heide, schöne Landschaften wie zum Beispiel das Biotop an der Staße "Auf dem Brink", Kirchen und die Moschee an der Deutschen Strasse.

Dankenswerte Unterstützung fand der Geschichtsverein durch das Nordrhein-Westfälische Ministerium für Heimat und Evinger Gewerbetreibende.

Den Kalender gibt es in zwei Größen, die zum Selbstkostenpreis des Geschichtsvereins abgegeben werden. In der Größe 20 x 30 cm bittet der Geschichtsverein um 10,00 Euro für einen Kalender und in der Größe 30 x 40 cm um 15,00 Euro, jeweils zuzüglich 6,00 Euro Porto und Verpackung. Der Kalender kann bei Uli Möller, Tel. 0160 7513086 oder Wolfgang Skorvanek 0178 6265534 bestellt werden. Wer den Kalender sofort haben und das Porto sparen möchte, kann den Kalender auch bekommen bei: Scheipers Mühle, Evinger Str. 669, Apotheke am Externberg, Evinger Str. 273, Friseursalon HairCut Evinger Str.. 276  und bei Tabak, Lotto, Zeitungen Volker Schwake, Bayrische Str. 154.


Reise in die 60er und 70er Jahre mit Oliver Volmerich und Hans Schreiber

Der Novemeber ist der Monat, im dem im Evinger Geschichtsverein mit musikalischer Begleitung Geschichten von Prominenten vorgelesen werden", sagt Wolfgang Skorvanek und freut sich, dass in diesem Jahr Oliver Volmerich aus seinem Buch "Wir Kinder der 60er & 70er Jahre - Aufgewachsen in Dortmund“ vorliest. Musikalisch wird er begleitet vom Musikarchäologen Hans Schreiber aus dem Archiv für populäre Musik des Ruhrgebiets. 

In den 60er und 70er Jahren trugen die Jungens lange Haare und die Mädchen kurze Röcke. Sie wurden in Eving groß zwischen Werkskolonie, Schrebergarten und Kohlehalden - in einer Zeit, in der die Schornsteine rauchten und der Wohlstand wuchs. Im Fernsehen, es gab nur drei Programme, liefen Bonanza, das Ohnesorg-Theater und Peter Frankenfelds "Vergiss mein nicht". 

An den Stadträndern von Dortmund entstanden große Siedlungen und moderne Schulen. Die Motorisierung nahm zu. Mopeds und Autos knatterten vermehrt durch die Stadt. An den Tankstellen liefen Männer mit Schirmmützen herum. Sie hießen Tankwart, betankten die Autos, kontrollierten Öl und Wasserstand. Im Sommer befreiten sie die Windschutzscheiben von den damals noch reichlich herumschwirrenden Insekten. Hin und wieder standen sie auf einer langen Leiter vor den Kraftstoffpreistafeln "Was macht er da Papa?" "Der ändert den Spritpreis jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Jahr, schon fast 60 Pfennig der Liter".

Die Jugendlichen erlebten mit, wie Kohle und Stahl Schritt für Schritt "schrumpften", der Himmel über der Ruhr blau wurde und eine Mieterinitiative für den Erhalt der Alten Kolonie in Eving kämpfte.  Politisch brachen bewegte Zeiten an. Aber auch musikalisch eroberten Beat und Rock die Kneipen und die neu entstandenen Diskotheken, in denen Jugendliche ihr erstes selbst verdientes Geld ausgaben. 

Der Redakteur der RuhrNachrichten und Buchautor Oliver Volmerich liest Montag, 21. 11. 2022, 18.00 Uhr, in den Räumen des Evinger Geschichtsvereins, Nollendorfplatz 2 (Evinger Schloss/Wohlfahrtsgebäude). 44339 Dortmund.


September 2022

Als die Wirtschaft in Eving brummte

Als die Wirtschaft in Eving brummte, gab es knapp 100 Gaststätten und Kneipen rund um die Zeche Minister Stein in Eving, weiß Klaus Berger vom Evinger Geschichtsverein. Von kleinen Kneipen an der Ecke für das schnelle Bierchen nach der Schicht über das Werksgasthaus der Zeche Minister Stein bis zu Ausflugslokalen mit großen Biergärten war zwischen dem Fredenbaum und Brambauer alles vertreten.

Auf die Spurensuche nach verschollenen  und noch bestehenden Kneipen hat sich der Evinger Geschichtsverein begeben. "In den Wirtshäusern spielte sich lange Zeit ein Teil des gesellschaftlichen Lebens ab. Dort traf man sich aus vielerlei Gründen", sagt Wolfgang Skorvanek, der Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins. Man traf sich dort nach der Schicht, ging in die großen Säle der Gaststätten tanzen, vielleicht auch um jemanden kennen zu lernen, besuchte Kinos, die einigen Lokalen, wie dem Gasthaus Klüting, angeschlossen waren, kegelte, gründete Sparclubs oder nahm Sonntags mit der Familie in Ausflugslokalen Platz. Treffpunkt für Vereine, Verbände und Parteien sind die Lokale bis heute. Auffallende Gemeinsamkeit der Evinger Wirtschaften und Kneipen war, dass hier lange Zeit nur Dortmunder Biere ausgeschenkt wurden. Fast alle Dortmunder Brauereien waren in Eving vertreten.

Der Geschichtsverein fand weiter heraus, dass viele Evinger Gaststätten eine lange Tradition haben. Die "Schankwirtschaft Benthaus" am Peddenbrink in Holthausen wurde beispielsweise zwar erst 1869 gegründet, jedoch muss es hier schon vorher eine Gaststätte gegeben haben, denn den Namen Benthaus konnten die Evinger Hobbyhistoriker bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. "Benthaus" hieß damals so viel wie "Tanzhaus". Zwar besteht die Schankwirtschaft mit dem schönen Biergarten nicht mehr, aber die Anekdote lebt weiter: Als einmal der Behälter des Heißgetränks, das dort bei Tanzveranstaltungen vor der Währungsreform getrunken wurde, platzte, lief die Flüssigkeit auf den Boden und war so synthetisch, dass die Farbe nicht mehr aus dem Betonboden herausgewaschen werden konnte.

Die alten Kneipen entlang der heutigen Evinger Straße dienten etwa ab1830 als Unterkunftsstätten für Wagenführer, die von hier aus ins Bergische oder ins Sauerland fuhren, um dort von den kleinen Eisen- und Schmiedewerken Waren zu holen oder auch um Kohle aus dem Ruhrtal ins Münsterland zu befördern. So sahen die Schankkonzessionen damals jeweils vor, dass neben der Schankwirtschaft, auch Unterkunftsräume und Stallungen vorzuhalten waren. Die Bedeutung als Unterkunftsstätte nahm gegen Ende des 19. Jahrhunderts ab, als sich der Transport von der Straße auf die Gronau-Enscheder-Eisenbahn verlagerte. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Gasstätte Hiddemann an der Evinger Str. 549, die auch als Poststation diente und wo sogar bis 1905 noch eine Schmiede betrieben wurde. Auch am Gasthaus Wortmann, Evinger Str. 387  bestand um 1850 neben einer kleinen Unterkunft eine Wiege- und Zollstation für Wagen und Waren, die vom Hafen in Lünen nach Dortmund kamen bzw. zum Lünener Hafen gebracht wurden.

"Bekannte ehemalige Wirtschaften kennen Evinger bis heute. Haus Heuner an der Bergstraße, Ecke Lindenhorster ist solch ein Lokal, das Treffpunkt vieler Vereine war. Nach dem Leerstand der Räume folgte der Abriss und Wohnungen entstanden hier", erinnert sich Klaus Berger. Abriss, ein Schicksal das vielen Kneipen nach dem Kneipensterben in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wiederfuhr, so beispielsweise dem Stadtwaldrestaurant an Evinger Straße, Haus Klüting oder der Grünen Tanne an der Bayrischen Straße.

"Kneipen in Eving - Damals und heute", sind das Thema des Evinger Geschichtevereins, Nollendorfplatz 2 (Wohlfahrtsgebäude / Altes Schloss) am Montag, 26. 09. 2022, 18.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, der Zugang barrierefrei. Interessierte sind herzlich willkommen.


 Mäi 2022

Jahreshauptversammlung des Evinger Geschichtsvereins

Die Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins treffen sich nach der langen Corona-Zwangspause am 30. Mai 2022 um 18.00 Uhr zur Jahreshauptversammlung in der Geschichtswerkstatt im 1. OG des Wohlfahrtsgebäudes („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz 2, 44339 Dortmund-Eving . Der Zugang ist barrierefrei.

Nach den Rechenschaftsberichten wird der Vorstand neu gewählt. Interessierte sind herzlich willkommen.


März 2020
 
Bezirksvertreter gedenken der Märztoten

Gemeinsam mit dem Evinger Geschichtsverein erinnerten Vertreter der demokratischen Parteien in der Bezirksvertretung an den Kapp-Putsch in Dortmund vor genau 100 Jahren. Sie trafen sich am Denkmal für die Märzgefallenen auf dem Nordfriedhof, auch um ein Zeichen für den demokratischen Zusammenhalt im Stadtbezirk Eving zu setzen.

"Gerade 16 Monate waren nach dem Ausrufen der ersten Deutschen Republik vergangen, da versuchten 1920 zutiefst deutsch-nationale Kräfte die junge Demokratie durch einen Putsch wieder zu zerstören. „Kapp ließ sich zum Reichskanzler ausrufen", erklärt Wolfgang Skorvanek, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Sogenannte Freikorps unter der Führung kaisertreuer Militärs, die sich neben der Reichswehr zusammenfanden und teilweise von Industriellen finanziell unterstützt wurden, marschierten in Berlin und das Ruhrgebiet ein, um die monarchistische Ordnung wieder herzustellen. "Doch demokratischen Kräften, die zum Widerstand aufriefen, ist es zu verdanken, dass der Putsch nach drei Tagen niedergeschlagen wurde", so Skorvanek. Vom großen Widerstand der Bevölkerung überrascht zogen sich die Freikorps nach Kämpfen, die in Dortmund mindestens 13 Todesopfer forderten, zurück. Kapp flüchtete. Reichspräsident Ebert kehrte in sein Amt zurück und  beeindruckt von der breiten Gegenwehr der Arbeiter wurde wenige Tage später das Betriebsrätegesetz verabschiedet, das zum ersten Mal in Deutschland eine betriebliche Mitbestimmung verankerte. Aber die Freikorps bestanden weiter. 1923 unterstützten die paramilitärischen Freikorps den Putschversuch Hitlers in München. 

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Fröbel ist Thema des Geschichtsvereins

"Mit wesentlicher Unterstützung des aus Brechten stammenden Pädagogen und Theologen Wilhelm Middendorf eröffnete Friedrich Fröbel vor fast genau 180 Jahren den ersten Kindergarten der Welt in Thüringen", erklärt Wiltrud Lichte-Spranger, Vorsitzende des Evinger Geschichsvereins. Das Besondere an dem Kindergarten Fröbels war die Idee von Erziehung, bei der das Spielen im Mittelpunkt stand. Dazu entwickelte Fröbel Spielmaterial, wie beispielsweise Holzbausteine und gab ein Kinderliederbuch mit Liedern wie "Häschen in der Grube" heraus. "Wesentlich für den Erfolg des Konzeptes in Deutschland, Japan und in englischsprachigen Ländern war auch die erstmalige Ausbildung von Erzieherinnen und die Herausgabe einer pädagogischen Wochenschrift", ergänzt Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins.

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In Eving wurde nach dem "Erfinder" des Kindergartens der Fröbelweg benannt. Dort wird in den nächsten Wochen die städtische Kindertagesstätte Fröbelweg - Familienzentrum eröffnet, deren bauliche Gestaltung an die Fröbel'schen Holzbauklötze erinnert.

Fröbel betrat mit der Kleinkindererziehung Neuland in der Übergangszeit von der Agrar- zur Industriegesellschaft vor 180 Jahren. Dem Kind wurde erstmals eine eigene Persönlichkeit zugestanden, die es spielend entfalten kann. "Allerdings", räumt Wolfgang Skorvanek, stellv. Vors. des Evinger Geschichtsvereins ein, "hieß die Wirklichkeit der meisten Kinder bis weit ins 19. Jahrhundert immer noch: Kinderarbeit."

Das Leben und Wirken von Friedrich Fröbel, dem Namensgeber des Fröbelwegs in Eving, stellt Prof. em. Dr. Dieter Höltershinken am Montag, 9.März 2020, ab 18.30 Uhr im Geschichtstreff, Nollendorfplatz 2, vor. Prof. Höltershinken  wird das Leben  Fröbels, die Grundlagen seiner Pädagogik, seine Methoden zur Sprach- , Bewegungs- und Spielerziehung, seine Spielmaterialien-"Gaben", Lieder und Bewegungsspiele und Fröbelds Garten für Kinder  an Hand zahlreicher Beispiele darstellen. Dabei zeigt er Fotos und noch vorhandene  Materialien von Kindern/Kindergärten  aus dem Dortmunder Norden aus den 30gern und 60gern  Jahren des 20. Jahrhunderts. Abschließend werden die  Grenzen der Pädagogik Fröbels und seine Bedeutung für die heutigen Zeit aufgezeigt und zur Diskussionn gestellt.

Der Zugang zu der Veranstaltung ist barrierefrei und kostenlos.


Februar 2020

Fußball ist Thema des Evinger Geschichtsvereins

Kaum ein anderer Stadtbezirk bietet in Dortmund solch ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten wie Eving. Wiltrud Lichte-Spranger, Vorsitzende des Evinger Geschichts- und Kulturvereins, ist davon begeistert: "In den vielen Evinger Vereinen ist vom Kanufahren, über Reiten, Schach und Minigolf bis hin zum Fußball alles möglich". Allein 6 Fußballvereine sind in Eving zu Hause. "Da ist es nicht verwunderlich, wenn Spitzenfußballer wie einst Lothar Geissler und danach Stefan Klos, Lars Ricken, Kevin Großkreutz oder Michael Zorc ihre Karriere in Eving begannen", ergänzt Dr. Volker Schacke, stellv. Vereinsvorsitzender.

Fußballgeschichte und natürlich der BVB sind deshalb Thema des nächsten Geschichtstreffs. Unterstützung erhalten die Evinger Heimatforscher dabei durch den BVB-Archivar und -Historiker Gerd Kolbe. Er formte das Image von Dortmund als Sportstadt, war u.a. Pressesprecher des BVB, Cheforganisator der Fußball-WM in Dortmund und ist Autor einiger Bücher über den BVB. Gerd Kolbe nimmt in seinem Vortrag, beginnend mit der legendären Vereinsgründung, die Besucher mit auf eine spannende Reise durch die 111jährige Geschichte des BVB. "Darin verknüpfen sich viele Stränge von Stadt-, Sport-, Vereins-, Kultur-, Kirchen-, Wirtschafts- und Migrationsgeschichte", merkt Wolfgang Skorvanek an, der stellv. Geschichtsvereinsvorsitzende. Dabei beweist Gerd Kolbe, dass historienreiche Geschichte auch sehr amüsant sein kann, denn wie und warum wurde der BVB 1909 ausgerechnet in der ehemaligen Gaststätte Wildschütz gegründet?

Dies erfahren die Besucherinnen und Besucher des Evinger Geschichtsvereins am Montag, 10. 02. 2020, im Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2. Wegen des speziellen beginnt die Veranstaltung nicht wie sonst üblich um 18.30 Uhr, sondern ausnahmsweise und pünktlich um 19.09 Uhr. Der Eintritt ist barrierefrei und kostenlos.
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Uli Möller, Mitglied des Evinger Geschichtsvereins, international ausgezeichneter Fotograf und BVB-Fan vor dem Eingang des Eckey-Stadions. Hier spielte Michael Zorc seit 1969 beim TuS Eving-Lindenhorst, bevor er ab 1978 als Spieler zum BVB wechselte, wo er heute Sportdirektor ist.


Januar 2020

Geschichtsverein mahnt zur Wachsamkeit

Gegen Krieg, Terror und Gewalt ist die Mahntafel am Eingang des Eckeystadions überschrieben. Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins legten dort zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts ein Blumengesteck nieder.

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz, wo Nationalsozialisten mehr als 1,5 Millionen Menschen ermordeten; Juden, Roma und Sinti, Menschen mit anderen Meinungen. "Wie viele Evingerinnen und Evinger in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten umgebracht wurden, ist nicht mehr zu erfahren", stellt die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins Wiltrud Lichte-Spranger fest. Unter den Ermordeten waren aber beispielsweise der Textilhändler Max Schild, der zuvor Am Gulloh wohnte oder das Ehepaar Julia und Adolf Löwenhardt mit ihren beiden Söhnen, die im Haus Lindenhorster Str.235 eine Fleischerei betrieben. Für die Löwenhardts und Schilds sind im Stadtbezirk Eving kleine Erinnerungssteine, Stolpersteine aus Messing, in den Boden eingelassen. Es sind fast 30 Stolpersteine für Menschen aus Eving, die durch die nationalsozialistischen Machthaber in Konzentrationslagern ermordet wurden.

In diesem Jahr jährt sich die Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, als Sinnbild für Unmenschlichkeit schlechthin, zum 75. Mal. "Eine bedrückende Wahrheit, an die die Erinnerung nicht verloren gehen darf. Die Erinnerung sollte die zukünftige Generation angesichts des Wiedererstarkens des Antisemitismus und rechtsextremistischer Einschüchterungsversuche zur Wachsamkeit mahnen", sagt Wolfgang Skorvanek, der stellvertretende Geschichtsvereinsvorsitzende.

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Für die Mitglieder des Evinger Geschichts- und Kulturvereins legt der stellv. Vorsitzende Wolfgang Skorvanek an der Mahntafel des Vereins am Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts ein Blumengesteck nieder.


 Der Evinger Geschichtsverein trifft sich am 20. 1.2020. Thema des Geschichtsabends ist die wechselvolle und vielschichtige Geschichte der Scheiperschen Mühle, einer Landmarke, die weit über Dortmund-Brechten hinaus bekannt ist.

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Dezember 2020

Neues Gesicht im Vorstand des Evinger Geschichtsvereins

Die Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins haben einstimmig Barbara Genster zur neuen Schriftführerin gewählt. Die Nachwahl wurde notwendig, weil Dr. Rainer Lichte das Amt des Schriftführers aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hat. Barbara Genster ist vielen Evingerinnen und Evingern aus ihrer Tätigkeit als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in der Kirchengemeinde St. Marien bekannt. Sie vervollständigt nun den 5-köpfigen geschäftsführenden Vorstand des Geschichtsvereins, der die über 60 Vereinsmitglieder vertritt.

"Wer Spaß an Heimatgeschichte und deren vielen Verflechtungen zur "großen Geschichte" hat, ist im Evinger Geschichtsverein herzlich willkommen", sagt die Vorsitzende Wiltrud Lichte-Spranger. "Und zu tun gibt es für jeden etwas", ergänzt Dr. Volker Schacke, einer ihrer Stellvertreter. "Zum Beispiel Forschen, Archivieren von Dokumenten, Bildern und Gegenständen, das Vortrags- und Besichtigungsprogramm organisieren, den Internetauftritt betreuen, Fotodokumentationen erstellen, Kontakte zu anderen Vereinen und Organisationen wahrnehmen, die Aufgaben sind vielfältig und interessant", meint Wolfgang Skorvanek, der stellv. Vorsitzende.

Hinweise zur Arbeit des Geschichtsvereins finden Interessierte auf der Internetseite http://www.geschichtsundkulturverein-eving.de.

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Der geschäftsführende Vorstand des Evinger Geschichtsverein (v.l.) Bernd Süselbeck (Schatzmeister), Wiltrud Lichte-Spranger (Vorsitzende), Dr. Volker Schacke (stellv. Vorsitzender), Barbara Genster (Schriftführerin) und Wolfgang Skovarnek (stellv. Vorsitzender)
November 2020
 
Mitgliederversammlung Evinger Geschichtsverein

Wer:    Evinger Geschichtsverein

Wo:     Nollendorfplatz 2 (Wohlfahrtsgebäude), 1. Etage

Wann: 9. Dezember (Montag), 17.30 Uhr

Die Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins - Verein für Geschichtspflege und Kulturförderung im Stadtbezirk Dortmund-Eving treffen sich zur Nachwahl einer Schriftführerin oder eines Schriftführers. Anschließend erfolgt ein Rückblick auf die fast 50 Veranstaltungen des Geschichtsvereins im ausklingendem Jahr und ein Überblick über die Programmplanung für das Jahr 2020.


 Aktion des Evinger Geschichtsvereins fotografiert und ausgezeichnet Stolperstein

Kleine Platten aus Messing, verlegt im Gehwegspflaster, Stolpersteine des Künstlers Günter Demnig erinnern an Menschen, die von den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern wegen ihres Glaubens, ihrer politischen Einstellung oder körperlicher Einschränkungen umgebracht wurden. "Um die Erinnerung an die Gräueltaten wach zu halten, putzte der Evinger Geschichtsverein mit den Konfirmanden der Segenskirchengemeinde Eving die Stolpersteine in Lindenhorst", sagt Wolfgang Skorvanek, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Die Erinnerungs- und Putzaktion fotografierte Ulrich Möller und bewarb sich mit seinem Foto bei dem Fotowettbewerb zum Thema "Emotions" eines japanischen Herstellers von Digitalkameras und Medizinprodukten. 3000 Fotos aus aller Welt gingen bei dem Wettbewerb ein. "Nicht schlecht gestaunt habe ich, als mir mitgeteilt wurde, dass ich mit meinem Foto den 2. Platz errungen habe und zur Preisverleihung in ein Nobelhotel nach Zingst eingeladen wurde", sagt Ulrich Möller.


 Eine Mahntafel, die mit der Zeit verschmutzte, reinigten die Mitglieder des Geschichtsvereins Klaus Berger unf Jost Kup.

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Die Mahntafel wurde vor 15 Jahren vom Evinger Geschichtsverein zur Mahnung gegen Krieg, Terror und Gewalt an der Stelle aufgestellt, wo sich der Haupteingang eines Bunkersystems befand. Hier sind am Neujahrstag 1945 über 40 Menschen umgekommen, die im Bunker Schutz suchen wollten", erklärt Klaus Berger.

 

 Der Bunker wurde nach Luftangriffen auf die Zeche Minister Stein ab 1943 am Eckey-Wäldchen, in einer Tiefe von 13 Metern unter der Erde, nördlich der Bahnstrecke, bergmännisch aufgefahren, so Jost Küp. Der Eckey-Bunker war neben Bunkern auf dem Betriebsgelände der Zeche Minister Stein einer der größeren Bunker in Eving. Bis zu 1.500 Menschen konnten in dem 1.150 Meter langen Stollensystem am Eckey-Wäldchen Platz finden. Neben dem Bunker-Haupteingang am Eingang des Sportplatzes Eckey gab es weitere Zugänge. Zwei Zugänge führten von der ehemaligen Tongrube der Ringofenziegelei an der Evinger Straße, dem heutigen Biotop am Winterkampweg, in das Bunkerinnere. Ein Bunkereingang von der Tongrube aus (siehe Bild unten), war für Kriegsgefangene und Fremdarbeiter vorgesehen. Dass sie in einem Bunker Schutz suchen durften, war im 2. Weltkrieg keineswegs selbstverständlich. Doch die Vorwarnzeit um sich gegen die Bombenabwürfe in Sicherheit zu bringen waren zum Kriegsende nur noch kurz. Wenige Minuten nach dem Alarm fielen schon die ersten Bomben auf die Zeche und den Bunkerhaupteingang. "Wie viele Kriegsgefangene, Fremdarbeiter, Frauen, Kinder und Alte sich unter den Opfern des Luftangriffs am Neujahrstag 1945 befanden, konnten wir nicht mehr erforschen, da Dokumente und Eving in Folge des nationalsozialistischen Regimes in Schutt und Asche versanken", sagt Wolfgang Skorvanek, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsverein.

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In der Bildmitte ist ein Bunkerzugang von der Tongrube aus zu sehen. Die Tongrube, heute ein Biotop, gehörte zur Ringofenziegelei die sich bis in die 1960-er Jahre an der Evinger Straße befand. An der Bildoberkante sind Häuser an der Probstheidestraße zu erkennen.

 

 

 


Agent und Blasmusik Thema des Evinger Geschichtsvereins

Blasmusik und ein Agent stehen im Mittelpunkt des nächsten Treffens des Evinger Geschichtsvereins. "Ein Dortmunder Agent namens Karlchen Richter", schmunzelt die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins Wiltrud Lichte-Spranger.

Karl Richter, bekannt als Karlchen Richter, kam als 30jähriger 1860 von Schwerin nach Dortmund. "Hier wurde er allerdings nicht bei der Polizei tätig, sondern als Chefredakteur des "General-Anzeigers für Dortmund, der sich unter Richter zur größten Tageszeitung von Deutschland außerhalb von Berlin entwickelte", klärt Dr. Volker Schacke, der stellv. Geschichtsvereinsvorsitzende, auf. Richter gab als Lokalchronist und gleichzeitig als Satiriker unterhaltsame, aber auch kritische Einblicke in das aufstrebende Dortmund um die Jahrhundertwende. "Er starb kurz nach seinem 70. Geburtstag, zwei Jahre vor jener Machtergreifung, die Deutschland in den Abgrund riss und natürlich auch das Lebenswerk Richters, den General-Anzeiger, vernichtete", berichtet Wolfgang Skorvanek, ebenfalls stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins.

Geschichten von und über Karlchen Richter liest Pfarrer i.R. Bernd Süselbeck am Montag, 11. 11. 2019, um 18.30 Uhr, im Evinger Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2. Bernd Süselbeck: "Nach eigenem Bekunden pflegte Richter mit der friedlichsten Miene witzigste Bosheiten an alle auszuteilen, die damals Rang und Namen hatten." Viele dieser Gedanken sind noch bis heute aktuell. Die unterhaltsame Lesung findet im Dialog mit der Wucht und Energie des Bläserchors schwarz/rot Atemgold 09, der Blaskapelle des Ruhrgebiets, unter der Leitung von Uta C. Schmidt statt.

Karlchen Richter, Chefredakteur des Generalanzeigers für Dortmund (1860 - 1931), ist auf dem Ostenfriedhof begraben, ein "Prominenter" wie Leopold Hoesch, C. H. Jucho, August Klönne, Henriette Davidis etc.. Der Evinger Geschichtsverein widmet ihm eine Lesung.

Montag, 11.11.2019, 18.30 Uhr, Wohlfahrtsgebäude Nollendorfplatz 2: Bernd Süselbeck liest aus dem Buch von Horst Mönnich, "Ein Dortmunder Agent. Der Mann, der Karlchen Richter hieß" vor und wird dabei von dem Bläserchor schwarz/rot Atemgold 09 begleitet. Der Eintritt ist barrierefrei und auch frei.


Oktober 2019 

70 Jahre Bergbau in 70 Minuten

Einen Überblick über die Geschichte der Kohle gibt Dr. Volker Schacke im Evinger Geschichtsverein. "Geschichtlich gesehen begann der Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet in Dortmund-Schüren. Im Jahr 1296 wurde erstmals der Kohlengräbersohn "Conradus" geschichtlich erwähnt", sagt Dr. Schacke.

Zwar hat kein anderer Stoff die Geschichte Europas so geprägt wie die Steinkohle, jedoch so groß war das Interesse an der Kohle zunächst nicht. Bevorzugt wurden Holz und Holzkohle, weil sie weniger Ruß, Rauch und Staub bei der Verbrennung freisetzten. Erst als die Wälder vor etwa 500 Jahren weitgehend abgeholzt waren, setzte sich die Steinkohle durch und der staatliche Einfluss auf die Kohlegewinnung nahm schnell zu.

Mit der Industrialisierung und dem Einsatz von Dampfmaschinen weitete sich der Steinkohlebergbau aus, sowohl nach Norden als auch in die Tiefe. Es entstanden große Tiefbauzechen, wie beispielsweise in Eving die Schachtanlagen Minister Stein, Fürst Hardenberg und Königsmühle, die Tiefen von bis zu knapp 1200 Meter erreichten. Die Fördertürme änderten schnell das Aussehen der einst landwirtschaftlich geprägten Region. Die Zuwanderung und Integration von Arbeitern ließ große Städte entstehen. Das Verkehrsnetz verdichtete sich. Wolfgang Skorvanek: "Durch eine bisher unbekannte Freisetzung von Kapital, das vorwiegend in modernste Technik investiert wurde, bildeten Kohle- und Stahlindustrie in der Zeit um 1900 die europäische "High Tech - Region" an der Ruhr." Gleichzeitig war der Kohlenbergbau von zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Bergarbeitern und Unternehmern geprägt, bei denen die Bergleute durch ihre große Zahl ebenso ein starkes Druckmittel besaßen wie durch die zentrale Bedeutung der Kohle für den Staat und die starke Bergbaugewerkschaft.

1958 erreichten Fördermengen und Beschäftigtenzahlen ihren Höhepunkt. In den kommenden Jahren ging die Förderung langsam zurück, "immer noch von Hoffnungen begleitet, wenn das Öl knapp und teuer wurde, Alternativen zur Kernenergie gefragt waren, Regierungswechsel Erwartungen weckten oder die Energiewende Kohlekraftwerke benötigte, um die Versorgung zu sichern", blickt die Vorsitzende des Geschichtsvereins Wiltrud Lichte-Spranger zurück. Zahlreiche Proteste und Streiks verhinderten jedoch nicht die Schließung der Dortmunder Schachtanlagen Die letzte Kohle wurde auf der letzten Dortmunder Zeche Minister Stein 1987 gefördert. 2018 ging mit der Stilllegung der letzten Zeche im Ruhrgebiet der Steinkohlebergbau unwiderruflich zu Ende.

Sicher spannend wird es nach dem mit vielen historischen Bildern versehenen Vortrag von Dr. Schacke am 14.10.2019, ab 18.30 Uhr im Evinger Geschichtsverein im Wohlfahrtgebäude, Nollendorfplatz 2, wenn gefragt wird, ob mit dem Bergbau auch eine historische Epoche endet, die geprägt war durch große Betriebe, heftige Konflikte, einflussreiche Gewerkschaften, Kompromisse sowie durch die Integration von angelernten Arbeitern und Zuwanderern. "Genau deshalb ist es wichtig, sich mit dem Zeitalter der Kohle zu befassen, seine Vorzüge und Nachteile zu untersuchen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen", gibt Wolfgang Skorvanek, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins zu bedenken.
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Der luftdruckgetriebene Abbauhammer wurde von dem Dortmunder Gustav-August Middelmann um 1920 erfunden. Der Hammer erleichterte den Kohleabbau, erhöhte die geförderte Kohlenmenge, aber brachte durch den dabei in größeren Mengen freigesetzten feinsten Kohlenstaub für viele Bergleute eine Silikoseerkrankung ("Staublunge") mit sich, die erst Jahre später von den damaligen Ärzten erkannt wurde.


September 2019

Zentrales historisches Archiv nun im Evinger Schloss

"Manchmal haben schlechte Dinge auch eine gute Seite", sagt Wiltrud Lichte-Spranger. Die schlechte Nachricht: Der Heimatverein Holthausen hat sein Domizil verloren und trifft sich jetzt monatlich in der AWO-Begegnungsstätte Brechten an der Brambauer Straße. Hier ist jedoch nicht genug Platz, um das Holthauser Geschichtsarchiv unterzubringen. Das Archiv ist das Ergebnis von 15 Jahren Arbeit und reicht vom Evangelischen Jungfrauenverein über Familien- und Hofhistorien bis hin zu eigenen Forschungsunterlagen. Die gesammelten Holthauser Dokumente, eine Ordnerreihe von 10 Metern Länge, wurden zunächst in einem Container untergebracht. Dies konnte jedoch nur eine Zwischenlösung sein, denn die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturschwankungen im Container nagten unerbittlich an den Papieren. Die gute Nachricht: Der ehemalige Vorsitzende des Holthauser Heimatvereins, Siegfried Trapp, nahm Kontakt zum Evinger Geschichtsverein auf. "Die beiden Vereinsvorstände kamen schnell überein, dass der Evinger Geschichtsverein in seinem Archiv Platz schafft, um die Holthauser Bestände zu erhalten und zu schützen", berichtet Dr. Volker Schacke, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Knapp 100 Ordner voll mit Informationen, die auch zukünftigen Generationen Wissen über die Vergangenheit des Stadtbezirks Eving sichern, wurden so vom Holthausener Container ins Archiv des Evinger Geschichtsvereins, das sich im Wohlfahrtsgebäude ("Evinger Schloss") befindet, gebracht.
egv archivv.l.: Roland Küpper und Siegfried Tappe (beide ehem. Vors. des Heimatvereins Holthausen), Dr. Volker Schacke (stellv. Vors. des Evinger Geschichtsvereins) und Wiltrud Lichte-Spranger (Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins) stellten die in fast 100 Ordnern gesammelte Holthauser Geschichte in das Archiv des Evinger Geschichtsvereins ein.

Das nun gemeinsame, zentrale Archiv von Geschichts- und Heimatverein ist nach Meinung von Wolfgang Skorvanek, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, eine große historische Schatztruhe für den Stadtbezirk Eving mit einigen tausend historischen Fotografien und Postkarten, Biographien, Plänen, Landkarten und Objekten aus der Bergbautradition. "Dabei", so Wolfgang Skorvanek, "müssen viele Dokumente noch ausgewertet, systematisiert und katalogisiert werden." Die geschieht in ehrenamtlicher Arbeit bei den sogenannten Archivarbeitstagen der Geschichtswerkstatt des Evinger Geschichtsverereins, jeweils am 2. und 4. Montag im Monat, immer um 16.00 Uhr, im Evinger Schloss, Nollendorfplatz 2. An diesen Tagen ist auch das Archiv geöffnet und der Geschichtsverein Eving bietet Geschichtssprechstunden an. In den Geschichtssprechstunden versucht der Evinger Geschichtsverein, Fragen zur Geschichte des Stadtbezirks zu beantworten.


  September 1969: Als die heile Welt zerbrach

"Ein Paukenschlag ging vor 50 Jahren durch den Dortmunder Norden, der ganz Deutschland bewegte", sagt Wiltrud Lichte-Spanger, die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins. Spontane Streiks, ohne Unterstützung durch Gewerkschaften oder Parteien, begannen im September 1969 auf der Westfalenhütte, setzten sich über die Zentralwerkstatt der Zeche Fürst Hardenberg auf die Dortmunder Schachtanlagen und die Dortmunder Stadtwerke fort. Bald breitete sich die Streikwelle, der "Heiße Herbst 69" über ganz Deutschland aus - Geschichte, die heute noch aktuell ist.

Der heiße Herbst '69 ist Thema des Treffens des Evinger Geschichtsvereins am Montag, 9. 9. 2019. Dr. Wilfried Kruse, ehem. Leiter der Sozialforschungsstelle in Dortmund, gibt einleitend einen Einblick in den Vorabend der Streikbewegung. Die Studentenbewegung stellte alles in Frage, was die Zeit des 2. Weltkriegs überlebt hatte. Auf dem Höhepunkt des Wirtschaftsbooms waren Gewerkschaften, wie sie meinten, durch die Friedenspflicht an langfristig abgeschlossene, niedrige Tarifverträge gebunden, während die Hoesch-Konzernleitung den Aktionären eine drastische Erhöhung der Dividenden ankündigte.

Als Zeitzeuge berichtet Werner Nass, später einer der einflussreichsten Betriebsräte in der Stahlindustrie, auf dessen Einladung sogar Michail Gorbatschow die Westfalenhütte und Dortmund besuchte. Die Dortmunder Stahlwerker und kurz danach auch die Bergleute der Zechen Minister Stein und Fürst Hardenberg fühlten sich nicht mehr ausreichend von den Gewerkschaften vertreten, nahmen ihre Forderungen selbst in die Hand, wählten aus ihrer Mitte Sprecher und schickten sie in die Vorstandsetagen. Konsequent, selbstbewusst und zum Schluss erfolgreich endete der insgesamt 18tägige Streik in Deutschland.

Unterschiedlich waren die durchgesetzten Forderungen. "Während es in der Stahlindustrie um die Erhöhung der Stundenlöhne ging, setzten die Kumpels auf den Zechen auch Urlaubs- und Wohnungsgeld sowie Urlaubsverlängerungen durch, also Ergebnisse, die ihnen nicht wieder durch Akkorderhöhungen oder Inflation genommen werden konnten", so Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins.

Bei allen Unterschiedlichkeiten meint Wolfgang Skorvanek, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Septemberstreiks von 1969 und der heutigen Klimaschutzbewegung um Greta Thunberg. Skorvanek: "Damals wie heute entstand eine spontane Aktion junger Menschen, die ohne Rücksicht auf Sanktionen neue Ansprüche formulierten, bevor sie von Institutionen wie Parteien und Gewerkschaften zunächst erkannt wurden."

Zu den Vorträgen und der anschließenden Diskussion "Septemberstreiks 1969" lädt der Evinger Geschichtsvereins am Montag, 09. 09. 2019, ab 18.30 Uhr alle Interessierten in das Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, ein. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.


 Juli 2019

Bereits vor 100 Jahren gute Wohnungen in Lindenhorst

Wohnungen scheinen nicht erst seit heute ein Problem zu sein. Bereits vor 100 Jahren waren bezahlbare Wohnungen knapp. Mit den Lösungen, die damals gefunden wurden, beschäftigt sich am Montag, 8. 7. 2019, der Evinger Geschichtsverein am Beispiel der Fürst Hardenberg Siedlung. Um 18.30 Uhr führt Dr. Volker Schacke zunächst in der Geschichtswerkstatt in die Geschichte der Siedlung ein. Anschließend erfolgt eine Begehung der bis heute in ihrer Baustruktur weitgehend erhaltenen Siedlung.

"Die Siedlung ist in vielerlei Hinsicht interessant", sagt die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins. Es war die erste Siedlung für Bergarbeiter von Minister Stein und Fürst Hardenberg, die nicht mehr von Zechengesellschaften finanziert wurde. Dennoch konnten die angesehenen Berliner Architekten Mebes und Emmerich, die Mietskasernen ablehnten, die "Fürst Hardenberg Kolonie" mit rund 400 Wohneinheiten von 1920 bis 1929 errichten. Gartenstadtähnlich lösten die Architekten die Siedlung durch Gartenanlagen auf, in denen hier auch Platz für Hühner, Kaninchen und Ziegen war. Die Häuser an der Bergstraße und Herrekestraße (benannt nach einem erstmal 1176 erwähnten Dortmunder Gut) waren dadurch besonders privilegiert, dass die Wohnungen mit den damals noch wenig verbreiteten Spültoiletten ausgestattet und an die Kanalisation angeschlossen wurden. In den 90er Jahren wurde die Siedlung im Rahmen der IBA Emscher Park erneuert und um 29 ökologische orientierte Häuser erweitert. "Ziel war es, neben der baulichen Qualität auch das über Generationen gewachsene soziale Netz in der Siedlung zu erhalten und zu fördern, denn hier lebten Enkel und Großeltern oft noch Tür an Tür", erklärt Wolfgang Skorvanek, der damals für die Städtebauministerin arbeitete. Zur gleichen Zeit wurde das ehemalige Ledigenheim in der Fürst Hardenberg Siedlung durch die Unterstützung der Siedlungsbewohner zum Nachbarschaftshaus, das bis 2019 bestand, umgebaut.

Zum Vortrag und der Besichtigung zum Thema "Wohnen am Beispiel der Fürst Hardenberg Siedlung" unter der Leitung von Dr. Volker Schacke lädt der Evinger Geschichtsvereins am Montag, 08. 07. 2019, ab 18.30 Uhr alle Interessierten in das Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, ein. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.


 Juni 2019

Zwischen Ungewissheit und Zuversicht

"Die Geschichte der DPs ist fast ein weißer Fleck in den Geschichtsbüchern", sagt Wiltrud Lichte-Spranger, die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins.

DPs, "Displaced Persons", sind Menschen, die im 2. Weltkrieg unter anderem als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in das Deutsche Reich verschleppt worden waren, aber nach Kriegsende nicht mehr in ihre ost- und südosteuropäischen Heimatländer zurückkehren konnten. Etwa eine Million Heimatlose wurden deshalb nach 1945 zunächst von den Besatzungsmächten in Sammelunterkünften untergebracht, bis sie in zivile Wohnungen und kleine Siedlungen verlegt wurden. Solch eine Siedlung, die eine dauerhafte Bleibe sichern sollte, befindet sich in Dortmund-Eving zwischen Preußischer und Hessischer Straße. Sie wurde zwischen 1949 und 1951 erbaut und bot etwa 900 heimatlosen Ausländern Wohnraum. Überwiegend Polen und eine Hand voll Serben, Ukrainer, Russen und Esten lebten in der Siedlung. Danuta Jelinek wurde in der Siedlung groß und erinnert sich: "Da konnte es in den ersten Tagen der Siedlung auch schon mal laut werden, denn der Ostblock ist sehr temperamentvoll. Wegen des zeitgleichen Korea-Krieges nannten Evinger die Siedlung bald "Klein-Korea". Die Siedlung, ihre Bewohner und deren gelungene Integration ist nun Thema des Evinger Geschichtsvereins.

Der Siedlungsbau mit 274 Wohnungen an der Hessischen Straße wurde durch Zuschüsse der Vereinten Nationen gefördert, denn die Befreiung, Versorgung und Zurückführung aller Verschleppten und Versprengten war ausdrücklich zum "hohen alliierten Kriegsziel" erklärt worden. Ergänzend erfolgte die Baufinanzierung der Siedlung durch Mittel des Marshallplanes und des Bundes. Doch die Häuser, die im Schnellverfahren gebaut wurden, boten keinen allzu luxuriösen Wohnstandard. Danuta Jelinek's Eltern zählten zu den ersten Bewohnern der Häuser. Sie erinnert sich: "Ein Leben zwischen Ungewissheit und Zuversicht begann. Beim Einzug waren die Wände noch sehr feucht. Das Wasser gefror an den Fenstern. Und nur weil mein Vater etwas Brennmaterial für den Kanonenofen aus den britischen Kasernen in Brackel erhielt, konnten wir heizen." Erst drei Jahrzehnte später erfolgte eine umfassende Wohnungsmodernisierung mit Wärmedämmung und Bädern. Zunächst bildete sich aber eine Art Ghetto mit einer Kluft zwischen den Heimatlosen und Deutschen. Ein Frisörladen, eine Kneipe und ein Geschäft eröffneten bald. Kunden waren fast nur Heimatlose. Bis zur Einschulung sprachen die in Deutschland geborenen Kinder der Aussiedler nur polnisch und blieben bis zur 4. Klasse unter sich. Viele Deutsche standen den Bewohnern damals distanziert und ängstlich gegenüber. Übernommene Vorurteile hielten sich auch lange nach dem Kriegsende hartnäckig. Berichte über die Kriminalität verstärkten die Ablehnung, ohne dass die Kriminalstatistik die Pauschalurteile je bestätigte. Es wurde nicht reflektiert, warum diese Menschen in Deutschland waren und was ihnen und ihren Familien hier angetan worden war. "Diese beunruhigende Entwicklung kennen wir aus den aktuellen Diskussionen, bei der Einzelfälle allzu schnell verallgemeinert werden", sagt Wolfgang Skorvanek, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins.

Jedoch ist die Pflege einer katholisch-polnischen Kultur in der Siedlung, mit Sitz des deutsch-polnisch-katholischen Zentrums, Trachten- und Tanz- und Gesangsgruppen sowie Beratungseinrichtungen Alltagserfahrung in der Siedlung. Die Volkstanzgruppe Syrena trat in ganz Europa auf und besteht bis heute. "Aber die Mitglieder sind nun alle Deutsche", berichtet Danuta Jelinik. Auch über die Arbeit der Männer in der Industrie und der Frauen als Putzkräfte, Gärtnerinnen und Näherinnen schritt die Integration fort.

1988 bot das Bundesvermögensamt Hagen die Siedlung zum Verkauf an. Der Bewohnerprotest gegen den Verkauf, unterstützt durch Verbände, Kirchen und Politiker hatte Erfolg. Die LEG NRW übernahm die Wohnungen und gewährte einem gewählten Mieterrat weit gehende Informationsrechte und Mitentscheidungsbefugnisse, auch bei der Belegung der Wohnungen. Heute wohnen dort viele Menschen ohne besonderen geschichtlichen Hintergrund.

Trotz der vergangenen Zeit und der erlangten Normalität erinnert sich Danuta Jelinek noch an die Grauen des Dritten Reichs und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Ihre Eltern wurden in Polen auf der Straße von Nationalsozialisten gefangen genommen und nach Deutschland verschleppt. Mit vielen anderen Südost- und Osteuropäern arbeiteten sie in der Landwirtschaft, im Bergbau oder Rüstungsfabriken. 1944 waren fast die Hälfte der in der deutschen Landwirtschaft Beschäftigten ausländische Zwangsarbeiter, jeder dritte Steinkohle-Kumpel war Zwangsarbeiter. Jedes vierte Kriegsgerät war statistisch von einem sogenannten "Arbeitssklaven" produziert worden. Vergessen kann Danuta Jelinek auch die Befehle nicht "an die Herren Betriebs- und Abteilungsleiter", das "Höchstmaß an Leistung ... aus den Russen herauszuholen" und "körperlich Leistungsunfähige auszumerzen und durch andere zu ersetzen."

Nach der Befreiung Deutschlands begann für Danuta Jelineks Eltern eine Zeit zwischen Ungewissheit und Zuversicht. In Eisenbahnwaggons wurden sie von den Alliierten quer durch ein fremdes Land gefahren und in den von den Alliierten eingerichteten Lagern untergebracht. Sie trafen dabei hauptsächlich auf polnische Lagerbewohner, die nicht zurück in ein Polen wollten, das nun von Stalin beherrscht wurde oder sich als Juden vor antisemitischen Ausschreitungen und Pogromen in Polen fürchteten. Die Propaganda der polnischen Exilregierung in London war ein weiterer Grund, nicht so schnell nach Polen zurückzukehren.

"Aber die Situation für Lagerbewohner war oftmals katastrophal, obwohl die Militärbehörden verfügt hatten, dass sie besser mit Nahrungsmitteln versorgt werden sollten als die deutsche Bevölkerung. Es gab Entkräftung, Krankheiten und Seuchen in den Lagern", stellt Dr. Volker Schacke, stellv.Vors. des Evinger Geschichtsvereins, fest, der diesen Bereich erforschte. Die 1943 gegründete und für Wohlfahrtsprogramme und die medizinische Versorgung in den Lagern zuständige Welthilfsorganisation UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Adminstration) berichtete 1945 aus dem "Smith Camp" nahe Gießen: "Es fehlen Duschen, Bäder, Latrinen, ordentliche Waschgelegenheiten ... Heizstoffe, Decken, medizinische Ausrüstung und eine Ambulanz; in der Tat, alles fehlt". "Die Haltung der deutschen Polizei" bilanzierte bereits 1946 die UNRRA-Direktorin des Lagers in Memmingen, "ist nicht die des Schutzes, sondern der Verfolgung" und "stets härter und brutaler als gegenüber Deutschen". Dennoch organisierten sich die Menschen in den Lagern. Sie nahmen ihr Schicksal, so weit sie konnten, selbst in die Hand, bauten eigene Lagerverwaltungen auf, gründeten Schulen, gaben Zeitungen heraus und begannen, Kulturveranstaltungen zu organisieren.

Durch das 1951 vom Deutschen Bundestag verabschiedete "Gesetz über die Rechtsstellung heimatloser Ausländer im Bundesgebiet" wurde eine weitgehende Gleichstellung der Heimatlosen mit Deutschen Staatsbürgern eingeräumt. Wahlrecht gewährte ihnen die Bundesrepublik jedoch nicht, es sei denn, sie hätten erfolgreich ihre Einbürgerung (Kosten bis zu 5000 Mark) betrieben. Auch eine finanzielle Wiedergutmachung blieb den allermeisten Heimatlosen vorenthalten.

Bei dem Themenabend des Evinger Geschichtsvereins zu "heimatlosen Ausländern in Dortmund-Eving" unter der Leitung von Danuta Jelinek am Montag, 17. 06. 2019, ab 18.30 Uhr im Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, geht es um Einblicke in den Alltag, die Kunst und Kultur in der Siedlung an der Hessischen Straße. Kinder des Scholas werden zum Veranstaltungsbeginn Volkslieder vortragen. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.

"Die Geschichte der DPs ist fast ein weißer Fleck in den Geschichtsbüchern", sagt Wiltrud Lichte-Spranger, die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins.

DPs, "Displaced Persons", sind Menschen, die im 2. Weltkrieg unter anderem als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in das Deutsche Reich verschleppt worden waren, aber nach Kriegsende nicht mehr in ihre ost- und südosteuropäischen Heimatländer zurückkehren konnten. Etwa eine Million Heimatlose wurden deshalb nach 1945 zunächst von den Besatzungsmächten in Sammelunterkünften untergebracht, bis sie in zivile Wohnungen und kleine Siedlungen verlegt wurden. Solch eine Siedlung, die eine dauerhafte Bleibe sichern sollte, befindet sich in Dortmund-Eving zwischen Preußischer und Hessischer Straße. Sie wurde zwischen 1949 und 1951 erbaut und bot etwa 900 heimatlosen Ausländern Wohnraum. Überwiegend Polen und eine Hand voll Serben, Ukrainer, Russen und Esten lebten in der Siedlung. Danuta Jelinek wurde in der Siedlung groß und erinnert sich: "Da konnte es in den ersten Tagen der Siedlung auch schon mal laut werden, denn der Ostblock ist sehr temperamentvoll. Wegen des zeitgleichen Korea-Krieges nannten Evinger die Siedlung bald "Klein-Korea". Die Siedlung, ihre Bewohner und deren gelungene Integration ist nun Thema des Evinger Geschichtsvereins.

Der Siedlungsbau mit 274 Wohnungen an der Hessischen Straße wurde durch Zuschüsse der Vereinten Nationen gefördert, denn die Befreiung, Versorgung und Zurückführung aller Verschleppten und Versprengten war ausdrücklich zum "hohen alliierten Kriegsziel" erklärt worden. Ergänzend erfolgte die Baufinanzierung der Siedlung durch Mittel des Marshallplanes und des Bundes. Doch die Häuser, die im Schnellverfahren gebaut wurden, boten keinen allzu luxuriösen Wohnstandard. Danuta Jelinek's Eltern zählten zu den ersten Bewohnern der Häuser. Sie erinnert sich: "Ein Leben zwischen Ungewissheit und Zuversicht begann. Beim Einzug waren die Wände noch sehr feucht. Das Wasser gefror an den Fenstern. Und nur weil mein Vater etwas Brennmaterial für den Kanonenofen aus den britischen Kasernen in Brackel erhielt, konnten wir heizen." Erst drei Jahrzehnte später erfolgte eine umfassende Wohnungsmodernisierung mit Wärmedämmung und Bädern. Zunächst bildete sich aber eine Art Ghetto mit einer Kluft zwischen den Heimatlosen und Deutschen. Ein Frisörladen, eine Kneipe und ein Geschäft eröffneten bald. Kunden waren fast nur Heimatlose. Bis zur Einschulung sprachen die in Deutschland geborenen Kinder der Aussiedler nur polnisch und blieben bis zur 4. Klasse unter sich. Viele Deutsche standen den Bewohnern damals distanziert und ängstlich gegenüber. Übernommene Vorurteile hielten sich auch lange nach dem Kriegsende hartnäckig. Berichte über die Kriminalität verstärkten die Ablehnung, ohne dass die Kriminalstatistik die Pauschalurteile je bestätigte. Es wurde nicht reflektiert, warum diese Menschen in Deutschland waren und was ihnen und ihren Familien hier angetan worden war. "Diese beunruhigende Entwicklung kennen wir aus den aktuellen Diskussionen, bei der Einzelfälle allzu schnell verallgemeinert werden", sagt Wolfgang Skorvanek, stellv. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins.

Jedoch ist die Pflege einer katholisch-polnischen Kultur in der Siedlung, mit Sitz des deutsch-polnisch-katholischen Zentrums, Trachten- und Tanz- und Gesangsgruppen sowie Beratungseinrichtungen Alltagserfahrung in der Siedlung. Die Volkstanzgruppe Syrena trat in ganz Europa auf und besteht bis heute. "Aber die Mitglieder sind nun alle Deutsche", berichtet Danuta Jelinik. Auch über die Arbeit der Männer in der Industrie und der Frauen als Putzkräfte, Gärtnerinnen und Näherinnen schritt die Integration fort.

1988 bot das Bundesvermögensamt Hagen die Siedlung zum Verkauf an. Der Bewohnerprotest gegen den Verkauf, unterstützt durch Verbände, Kirchen und Politiker hatte Erfolg. Die LEG NRW übernahm die Wohnungen und gewährte einem gewählten Mieterrat weit gehende Informationsrechte und Mitentscheidungsbefugnisse, auch bei der Belegung der Wohnungen. Heute wohnen dort viele Menschen ohne besonderen geschichtlichen Hintergrund.

Trotz der vergangenen Zeit und der erlangten Normalität erinnert sich Danuta Jelinek noch an die Grauen des Dritten Reichs und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Ihre Eltern wurden in Polen auf der Straße von Nationalsozialisten gefangen genommen und nach Deutschland verschleppt. Mit vielen anderen Südost- und Osteuropäern arbeiteten sie in der Landwirtschaft, im Bergbau oder Rüstungsfabriken. 1944 waren fast die Hälfte der in der deutschen Landwirtschaft Beschäftigten ausländische Zwangsarbeiter, jeder dritte Steinkohle-Kumpel war Zwangsarbeiter. Jedes vierte Kriegsgerät war statistisch von einem sogenannten "Arbeitssklaven" produziert worden. Vergessen kann Danuta Jelinek auch die Befehle nicht "an die Herren Betriebs- und Abteilungsleiter", das "Höchstmaß an Leistung ... aus den Russen herauszuholen" und "körperlich Leistungsunfähige auszumerzen und durch andere zu ersetzen."

Nach der Befreiung Deutschlands begann für Danuta Jelineks Eltern eine Zeit zwischen Ungewissheit und Zuversicht. In Eisenbahnwaggons wurden sie von den Alliierten quer durch ein fremdes Land gefahren und in den von den Alliierten eingerichteten Lagern untergebracht. Sie trafen dabei hauptsächlich auf polnische Lagerbewohner, die nicht zurück in ein Polen wollten, das nun von Stalin beherrscht wurde oder sich als Juden vor antisemitischen Ausschreitungen und Pogromen in Polen fürchteten. Die Propaganda der polnischen Exilregierung in London war ein weiterer Grund, nicht so schnell nach Polen zurückzukehren.

"Aber die Situation für Lagerbewohner war oftmals katastrophal, obwohl die Militärbehörden verfügt hatten, dass sie besser mit Nahrungsmitteln versorgt werden sollten als die deutsche Bevölkerung. Es gab Entkräftung, Krankheiten und Seuchen in den Lagern", stellt Dr. Volker Schacke, stellv.Vors. des Evinger Geschichtsvereins, fest, der diesen Bereich erforschte. Die 1943 gegründete und für Wohlfahrtsprogramme und die medizinische Versorgung in den Lagern zuständige Welthilfsorganisation UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Adminstration) berichtete 1945 aus dem "Smith Camp" nahe Gießen: "Es fehlen Duschen, Bäder, Latrinen, ordentliche Waschgelegenheiten ... Heizstoffe, Decken, medizinische Ausrüstung und eine Ambulanz; in der Tat, alles fehlt". "Die Haltung der deutschen Polizei" bilanzierte bereits 1946 die UNRRA-Direktorin des Lagers in Memmingen, "ist nicht die des Schutzes, sondern der Verfolgung" und "stets härter und brutaler als gegenüber Deutschen". Dennoch organisierten sich die Menschen in den Lagern. Sie nahmen ihr Schicksal, so weit sie konnten, selbst in die Hand, bauten eigene Lagerverwaltungen auf, gründeten Schulen, gaben Zeitungen heraus und begannen, Kulturveranstaltungen zu organisieren.

Durch das 1951 vom Deutschen Bundestag verabschiedete "Gesetz über die Rechtsstellung heimatloser Ausländer im Bundesgebiet" wurde eine weitgehende Gleichstellung der Heimatlosen mit Deutschen Staatsbürgern eingeräumt. Wahlrecht gewährte ihnen die Bundesrepublik jedoch nicht, es sei denn, sie hätten erfolgreich ihre Einbürgerung (Kosten bis zu 5000 Mark) betrieben. Auch eine finanzielle Wiedergutmachung blieb den allermeisten Heimatlosen vorenthalten.

Bei dem Themenabend des Evinger Geschichtsvereins zu "heimatlosen Ausländern in Dortmund-Eving" unter der Leitung von Danuta Jelinek am Montag, 17. 06. 2019, ab 18.30 Uhr im Wohlfahrtsgebäude (Evinger Schloss), Nollendorfplatz 2, geht es um Einblicke in den Alltag, die Kunst und Kultur in der Siedlung an der Hessischen Straße. Kinder des Scholas werden zum Veranstaltungsbeginn Volkslieder vortragen. Der Zugang zum Saal des Evinger Geschichtsvereins in der 1. Etage des Wohlfahrtsgebäudes ist barrierefrei und die Teilnahme an der Veranstaltung kostenfrei.


Mai 2019

Spannende Geschichten zur Entstehung der Bundesrepublik

"Nach dem Film über die Befreiung Deutschlands durch die Alliierten baten die Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher den Evinger Geschichtsverein, eine Themenreihe über den Demokratischen Neuanfang nach 1945 anzubieten", erinnert sich Wiltrud Lichte- Spranger, die Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins - Verein für Geschichtspflege und Kulturförderung im Stadtbezirk Dortmund-Eving.

"Die Anregung nahm der Geschichtsverein gern auf", sagt Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vereinsvorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Deshalb blickt Wolfgang Skorvanek, am Montag, 13. 05. 2019, 18.30 Uhr, in seinem Vortrag auf das Nachkriegsdeutschland zwischen 1945 bis 1949 zurück. In dieser Zeit begann der Wiederaufbau, der kalte Krieg zwischen Ost und West entfaltete sich, aber auch das Grundgesetz entstand. Skorvanek stellte dazu kleine historische Puzzleteile vor. "Ich hoffe, dass durch die Mosaiksteine in den Köpfen der Zuhörer ein Bild von der entbehrungsreichen, aber auch spannenden Zeit entsteht." So rangen 4 Frauen und 61 Männer im Parlamentrischen Rat untereinander und mit den Alliierten um den besten Weg für einen demokratischen Neuanfang. Dortmund war ebenso mit der in Dortmund-Hörde geborenen Zentrumspolitikerin Helene Wessel, die später der SPD beitrat, wie mit Lambert Lensing, der Dortmunder Zeitungsverleger der heutigen Ruhr Nachrichten und damalige Landesvorsitzende der CDU, im Parlamentarischen Rat vertreten.

Viele Fragen, die damals heftig diskutiert wurden, sind auch heute noch aktuell, wie beispielsweise Fragen zum Schulwesen oder auch mit Blick auf die Wohnungssituation und Automobilhersteller, die Frage nach dem Eigentum.


März 2019

Entwicklung der Fördertechnik im Bergbau

Seit 1994 steht am Schiffhorst in Brechten ein Teufenzeiger der ehemaligen Zeche Minister Stein, der an den Steinkohlenbergbau im Stadtbezirk und besonders an den Schacht 6 in Brechten erinnert.
Der Teufenzeiger war in die Jahre gekommen und wurde deshalb mit Unterstützung durch die RAG Stiftung, die Vonovia Stiftung, die Mietergemeinschaft Frielinghausweg, den Evinger Geschichtsverein sowie Evinger und Brechtener Bürger restauriert. Die Initiative ging von Joost Küp aus. Demnächst wird der Teufenzeiger wieder am alten Standort aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben.
Ein Teufenzeiger ermöglichte es dem Fördermaschinisten, die Körbe im Schacht sicher zu steuern.

Um die Entwicklung in der Schachtfördertechnik und die Bedeutung eines Teufenzeigers dabei verdeutlichen zu können, lädt der Evinger Geschichtsverein am Montag, dem 8.4.2019, um 18.30 Uhr in die Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz zu einem Vortrag von Dr. Volker Schacke zu dieser Thematik ein.

Bei uns in Mitteleuropa begannen die Menschen vor über 7.000 Jahren im Zuge des Feuersteinbergbaus damit, senkrechte Schächte zu graben. Damit entstand auch die Notwendigkeit, die Höhenunterschiede zu überwinden. Die Mittel dazu waren zunächst einfache Steigbäume und ähnliches. Später wurden Häspel, Göpel usw. eingesetzt bis zu den heute üblichen Fördereinrichtungen u.a. mit Teufenzeigern.


 Februar 2019

Middendorff aus Brechten  - ein vergessener Pädagoge

Kaum jemand kennt heute noch den Pädagogen Wilhelm Middendorff , der 1793 in Brechten geboren wurde und ein enger Mitarbeiter Friedrich Fröbels war, der als Gründer der  Kindergärten gilt.

Middendorff hat nicht nur die Spielmaterialien für den Fröbel-Kindergarten mitentwickelt, sondern auch selbst Lieder, Sprach- und Bewegungsspiele verfasst. Aktuell bis heute sind Aussagen in seiner Schrift :"Die Kindergärten. Bedürfnis der Zeit. Grundlagen einigender Volkserziehung."

Prof. Dr. Dieter Höltershinken wird im nächsten Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins über diesen wichtigen Sohn Brechtens berichten. Ort und Zeit: Evinger Geschichtswerkstatt am Nollendorfplatz 2 im ehem.Wohlfahrtsgebäude, am Montag, den 11. Februar 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.


 Januar 2019

Vor 70 Jahren: Demokratischer Neuanfang

Vor 70 Jahren wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verabschiedet. Mit diesem Ereignis wird sich der Evinger Geschichtsverein in diesem Jahr in mehreren seiner Geschichtstreffs beschäftigen. Am Anfang steht eine Filmvorführung am Montag, dem 14. Januar um 18:30 h, in der Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2.

Der Geschichtsverein zeigt dort den Film „Als die Amerikaner kamen“, einen Film über den Einmarsch der amerikanischen und britischen Armee in Westfalen 1945, der „Stunde Null“, der beginnenden Demokratisierung nach dem Nationalsozialismus. Dieser Film wurde im Medienzentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe aus Originalaufnahmen von „Embedded“, von „eingebetteten Reportern“ zusammengestellt und zeigt Kampfhandlungen und Kriegszerstörungen ebenso wie die massenhafte Gefangennahme deutscher Soldaten, Begegnungen mit der Zivilbevölkerung, die Befreiung von Zwangsarbeiterlagern, die Entdeckung von Kriegsverbrechen, die Internierung von Funktionären des „Dritten Reiches“ sowie alliierte Siegesfeiern und die allmähliche Rückkehr zur Normalität.


 November 2018

Zur Erinnerung und Mahnung: Stolpersteine putzen in Lindenhorst

Anfang November 2018 jähren sich zum 80. Mal die Novemberpogrome. Vom 7. bis 13. November 1938 brannten in Deutschland etwa 1400 Synagogen, Häuser und Geschäfte jüdischer Mitbürger, Friedhöfe wurden zerstört. In der Folge wurden etwa 400 Menschen ermordet, kamen an den Folgen der Misshandlungen zu Tode oder begingen Selbstmord. Ab dem 10. November 1938 wurden in wenigen Tagen 30 000 Juden in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald inhaftiert.

Angeblich entlud sich in diesen Aktionen der „gesunde Volkszorn“ über den Tod eines Diplomaten in Paris. Doch diese Pogrome waren gezielt gesteuert von der NSDAP. Sie waren der Übergang von Diskriminierung seit 1933 zur systematischen Verfolgung und Vernichtung von Juden, politisch Andersdenkenden oder behinderten Menschen und endete letztlich im Holocaust.

Dieser Menschen wollen wir in einer Stolperstein-Putzaktion gedenken, und die Steine so wieder in der Öffentlichkeit hervorheben. Wir, das sind die Konfirmandengruppe der Evinger Segensgemeinde, die Bürgerinitiative „Gesicht zeigen gegen Rechts“ und der Evinger Geschichtsverein. Wir treffen uns zu diesem Anlass am Freitag, den 9. November 2018, um 16.30 Uhr in der Lindenhorster Straße/Ecke Herrekestr und werden auf unserem Weg über die Berg- und Schillstraße einige Stolpersteine putzen und uns anschließend in der Geschichtswerkstatt zusammensetzen. Die Namen auf den Steinen stehen beispielhaft für die vielen ermordeten Menschen, derer wir gedenken.
Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an dem würdigen Gedenken angemessen zu beteiligen.


 Zur Erinnerung und Mahnung: Lesung und Klezmer-Musik

Der Evinger Geschichtsverein lädt für Montag, den 12. November um 18:30 h zu einer Lesung und Klezmer-Musik ein. Ort: Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2 in der Alten Kolonie. Lesen wird Pfarrer Friedrich Reiffen aus dem Roman „Der Reisende“ von Alexander Ulrich Boschwitz. Boschwitz hat diesen Roman unmittelbar nach den Novemberpogromen 1938 verfasst. Der damals 23jährige Autor lebte schon im Exil. Das Buch erschien 1939 nur auf Englisch in England und Nordamerika. 1945, nach seinem Tod 1942, erschien es auch in Frankreich. Alle Versuche, das Romanskript im Nachkriegsdeutschland zu veröffentlichen, schlugen zunächst fehl. Erst in letzten Jahr wurde das Manuskript von dem Herausgeber Peter Graf überarbeitet und erschien im Klett-Cotta-Verlag. Die Lesung begleiten Musiker der Gruppe Romberg Klezmer. Interessierte Bürger*innen sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


Oktober 2018

Moderne Großstadt Dortmund

Vor gut 50 Jahren (1964) warb die Stadt Dortmund mit dem Marketingfilm „Moderne Großstadt Dortmund“ für ihre Qualitäten. Dieser 45 minütige Film steht im Mittelpunkt des nächsten Geschichtstreffs im Evinger Geschichtsverein. Was war damals wichtig, was ist geblieben, was hat sich verändert? Das sind Fragen, die am Montag, den 8. Oktober 2018, um 18.30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2 diskutiert werden können.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei.


September 2018

Zwangsarbeiterlager während des Nationalsozialismus in Eving

Anfang dieses Jahres jährte sich zum 85. Mal die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Damit beginnt das schwärzeste Kapitel in der jüngsten deutschen Geschichte. Mit dieser Zeit beschäftigt sich auch der Evinger Geschichtsverein in diesem Jahr.

Auf unserem nächsten Geschichtstreff werden wir uns mit den Lagern für Zwangsarbeiter in Eving beschäftigen. Termin und Ort: Montag, den 10. September 2018, um 18.30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2.

Sachkundiger Referent ist Dr. Stefan Mühlhofer, Leiter des Dortmunder Stadtarchivs und Mitautor des „Deutschen Historischen Städteatlas Nr. 5, Dortmund“. Dieses umfangreiche Werk ist im letzten Jahr erschienen. Ein großer Abschnitt befasst sich mit dem Nationalsozialismus, u.a. auch mit den Zwangsarbeiterlagern in Eving. Im Flyer „Stolpersteine – Wege zur Versöhnung“ aus der Reihe „Wege im Stadtbezirk Eving“ des Stadtbezirksmarketing von 2009 sind 14 Lager mit ca. 4000 Insassen verzeichnet. Dr. Mühlhofer wird uns mit den neuesten Erkenntnissen vertraut machen.

Alle ernsthaft Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Achtung: wg. Bauarbeiten ist zurzeit das Wohlfahrtsgebäude/Terasse nicht barrierefrei zugänglich


 Tag des offenen Denkmals 2018

Der Tag des offenen Denkmals am 9. September 2018 steht unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ und betont damit das Gemeinschaftliche und Verbindende der europäischen Kultur.

Wir stellen dazu dieses Jahr die St. Barbara Kirche und die Bergstraße in den Mittelpunkt.

Um 15 h starten wir mit einer fachkundigen Führung durch die Kirche, für die wir Christoph Paga vom Gemeindevorstand gewinnen konnten.
Im Anschluss machen wir einen Spaziergang durch die Bergstraße zum Büro der Initiative Bergauf mit Abstechern in die Bergbausiedlung Fürst Hardenberg aus den 1920er Jahren. Dauer: etwa 1,5 Stunden.


August 2018

14. Jazzfrühschoppen auf der Terrasse des Wohlfahrtsgebäudes

Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsverein vorm ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender. Er ist eine lieb gewordene Tradition. Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien um die 200 bis 300 Personen auf der großen „Schlossterrasse“, um die Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten. Nun schon bereits zum vierzehnten Mal  treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 26. August 2017 um 11.00 Uhr.
Achtung: wg. Bauarbeiten ist zurzeit das Wohlfahrtsgebäude/Terasse nicht barrierefrei zugänglich

Diesmal spielt das Trio Jane Franklin & Friends, das sind Jane Franklin, Gesang, Martin Klausmeier, Akustikgitarre und der renommierte Dortmunder Musiker und Leiter der Glen Buschmann Jazzakademie Jochen Schrumpf, E-Gitarre.

Alle Musikfreunde und Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Großen Lesesaal des Wohlfahrtsgebäudes statt. Auf der Terrasse vor dem denkmalgeschützten „Evinger Schloss“, einer herrlichen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, versorgt der Geschichtsverein seine Gäste mit Getränken und einem kleinen Imbiss.


Juli 2018

Historisch ausgerichtete Wanderung durch den Fredenbaumpark

Am 24. Juli wird Dr. Wilhelm Grote vom Freundeskreis Fredenbaumpark, ehemals Leiter des städtischen Umweltamtes, auf einer ca. zweistündigen Wanderung durch den Fredenbaumpark v.a. historische Aspekte erläutern.
Anschließend besteht die Möglichkeit, sich in der Schmiedingslust zusammen zu setzen. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Treffpunkt um 17:00 Uhr Beethovenstraße/Schützenstraße (Parkplatz Klinikum Nord).
Anmeldung erwünscht.


Dortmund feiert Fronleichnam 1937

1933, vor 85 Jahren, haben im Deutschen Reich die Nationalsozialisten unter Hitler die Macht ergriffen. Damit beginnt das schwärzeste Kapitel in der jüngsten deutschen Geschichte. Mit dieser Zeit beschäftigt sich auch der Evinger Geschichtsverein. An unserem nächsten Geschichtstreff werden wir den zeitgeschichtlichen Film „Dortmund feiert Fronleichnam 1937“ zeigen: am Montag, den 9. Juli 2018, um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2.

Der etwa 20-minütige Film ist ein wertvolles Zeitdokument der „Großen Fronleichnamsprozession“ in der Dortmunder Innenstadt, die letzte vor dem Zweiten Weltkrieg.

Prof. Dr. Dieter Höltershinken und Herbert Schnier von der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte stellen den Film in seinem historischen Zusammenhang vor und schildern die zeitlichen Umstände während des Nationalsozialismus. Damals wurde die Kirche zunehmend in ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit behindert.

Im Anschluss an den Film referiert Prof. Höltershinken über Emil Rath, einen mutigen Kämpfer gegen die Nationalsozialisten.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


Mai 2018

Wir werden 25 Jahre alt!

In Mai 1993 gründeten 22 Evinger*innen, überwiegend Teilnehmer aus VHS-Seminaren zur Geschichte Evings unter der Leitung von Bezirksvorsteher August Wagner, auf dessen Initiative den Geschichtsverein.

Das wollen wir am Montag, dem 14 Mai 2018, um 18:30 Uhr feiern. Dazu treffen wir uns zu einem gemütlichen Beisammensein im Großen Saal des Wohlfahrtgebäudes am Nollendorfplatz. Wir wollen da bei einem kleinen Imbiss Erinnerungen austauschen, also zurückschauen, aber auch nach vorne gucken: Wie geht es weiter?
Alle Mitglieder, Freunde und Förderer des Evinger Geschichtsvereins sind dazu herzlich eingeladen.

Wir müssen ja planen, deshalb bitten wir um Anmeldung bis 8. Mai bei Berger, Tel. 851909, Lichte 852190 oder Schacke 857641 oder per eMail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


 März 2017

Die Lippe als Wasserstraße

Mit diesem Thema beschäftigt sich der Evinger Geschichtsverein auf seinem nächsten Geschichtstreff. Sieht man heute manchmal Sportboote auf der Lippe, so war sie in früheren Jahrhunderten eine durchaus wichtige Transportader im nördlichen Ruhrrevier. Die Schiffbarmachung der Lippe erlaubte im 19. Jahrhundert sogar Dampfschiffen, bis nach Lippstadt zu fahren. Über die Entstehung und Bedeutung dieser Wasserstraße wird Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Geschichtsvereins, berichten.
Termin und Ort: Montag, den 12. März 2018, um 18.30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei.


 Februar 2017

Vom Bullenkloster zum Nachbarschaftshaus

Wie jeden zweiten Montag im Monat, so ist auch am Rosenmontag (12.2.) wieder Evinger Geschichtstreff um 18:30 h in der Geschichtswerkstatt im ersten Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes („Schloss von Eving“) am Nollendorfplatz 2. Diesmal beschäftigt sich der Evinger Geschichtsverein mit dem Ledigenheim in der Herreckestr., im Volksmund „Bullenkloster“ genannt, und seit dem Umbau im Rahmen der IBA Emscherpark vor etwa zwanzig Jahren als "Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg" bekannt – Treffpunkt für viele Vereine aus Lindenhorst und Eving. Wiltrud Lichte-Spranger wird eine kurze Einführung geben und anschließend sollen Erinnerungen ausgetauscht werden. Also: ehemalige Bewohner sind besonders herzlich willkommen, und wenn sie noch Fotos aus der Zeit haben, ganz besonders. Denn trotz der reichhaltigen Fotosammlung im Geschichtsarchiv: Genau zu diesem Haus haben wir nicht viel gefunden. Aber natürlich sind auch andere Interessierte willkommen. Der Eintritt ist frei.


 Januar 2017

Dortmund feiert Fronleichnam 1937

Am Ende dieses Monats jährt sich zum 85. Mal die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Damit beginnt das schwärzeste Kapitel in der jüngsten deutschen Geschichte. Mit dieser Zeit wird sich auch der Evinger Geschichtsverein beschäftigen. Wir beginnen an unserem nächsten Geschichtstreff: am Montag, den 8. Januar 2018, um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2.

Wir werden den zeitgeschichtlichen Film „Dortmund feiert Fronleichnam 1937“ zeigen.

Der etwa 20-minütige Film ist ein wertvolles Zeitdokument der „Großen Fronleichnamsprozession“ in der Dortmunder Innenstadt, eine der letzten vor dem Zweiten Weltkrieg.

Prof. Dr. Dieter Höltershinken und Herbert Schnier von der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte stellen den Film in seinen historischen Zusammenhang und in die zeitlichen Zustände während des Nationalsozialismus. Damals wurde die Kirche zunehmend in ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit behindert. Auch die Nachkriegszeit bis zur Gegenwart kann beleuchtet werden.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


November 2017

Die Reformation im Gebiet des heutigen Stadtbezirks Eving.

Zu diesem Thema konnte der Evinger Geschichtsverein den Dortmunder Historiker Matthias Dudde zu seinem nächsten Geschichtstreff gewinnen: am Montag, den 13. November 2017, um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes, Nollendorfplatz 2.

Am Ende des Lutherjahres wird Matthias Dudde, der sich ausführlich mit der Reformation in Dortmund und Umgebung befasst hat, darstellen, was über die Reformation in den nördlichen Stadtteilen in den Quellen zu finden war. Insbesondere wird er sich mit den Orten im jetzigen Stadtbezirk Eving befassen, die damals zur Grafschaft Dortmund gehörten. Eine besondere Rolle aus kirchlicher Sicht spielt dabei natürlich die Kirchengemeinde Brechten, von der lange Zeit auch die Lindenhorster Kirche als Filialkirche betreut wurde.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


 Oktober 2017

Auf Luthers Spuren in unserer Stadt.

Zu diesem Thema konnte der Evinger Geschichtsverein Johannes Sundermeier, ehemaliger Pastor in Brechten, für seinen nächsten Geschichtstreff gewinnen: Montag, den 9. Oktober 2017, um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2.

Luther kam bekanntlich nicht bis Dortmund und schon gar nicht nach Eving. Und doch hat er Spuren in unserer Stadt hinterlassen. Welche Spuren und wo wir sie finden, wird uns Johannes Sundermeier im noch laufenden Reformations-Jahr mit Bildern und Geschichten auf seine ganz eigene Art näher bringen.

Alle Interessierten, insbesondere die Fans von Johannes Sundermeier, sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


 August 2017

13. Jazzfrühschoppen auf der Terrasse

Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsverein vorm ehemaligen Wohlfahrtsgebäude ("Evinger Schloss") am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender. Er ist eine lieb gewordene Tradition. Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien um die 200 bis 300 Personen auf der großen „Schlossterrasse“, um die Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten. Nun schon bereits zum dreizehnten Mal – in Eving ist das keine Unglückszahl! - treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 27. August 2017 um 11.00 Uhr.

Diesmal spielt das Trio Jane Franklin & Friends, das sind Jane Franklin, Gesang, Martin Klausmeier, Akustikgitarre und der renommierte Dortmunder Musiker und Leiter der Glen Buschmann Jazzakademie Jochen Schrumpf, E-Gitarre.

Alle Musikfreunde und Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Großen Lesesaal des Wohlfahrtsgebäudes statt. Auf der Terrasse vor dem denkmalgeschützten „Evinger Schloss“, einer herrlichen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, versorgt der Geschichtsverein seine Gäste mit Getränken und einem kleinen Imbiss.


 Fördertürme im Raum Dortmund – 2.Teil

Zu seinem nächsten Geschichtstreff am Montag, dem 14. August um 18:30 Uhr, setzt der Evinger Geschichtsverein seine Veranstaltung „Fördertürme im Raum Dortmund“ vom Mai fort.Es werden weitere Fotos aus der Sammlung von Annemarie und Heinz Steffler (Heinz ist leider schon verstorben) gezeigt. Die beiden haben über Jahrzehnte Fördertürme in Dortmund und Umgebung fotografiert. Annemarie Steffler wird die eindrucksvollen Bilder präsentieren, und Dr. Volker Schacke, ehemals Bergingenieur bei der Ruhrkohle, wird Daten zu den abgebildeten Zechen ergänzen. Zur Abrundung dieses Themas wird ein kurzer Film gezeigt, der sich mit Mooren, aus denen die Kohle entstanden ist, befasst. Ort der Veranstaltung ist die Evinger Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


 Juli 2017

Drahtseilbahnen in Dortmund, es gab sie wirklich!


Am Beispiel des Drahtseilbahnnetzes der Zeche Kaiser Friedrich…

Zu diesem Thema konnte der Evinger Geschichtsverein Peter Kocbeck, einen profunden Kenner der Dortmunder Technikgeschichte, für seinen nächsten Geschichtstreff gewinnen: Am 10. Juli (Montag) um 18:30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude („Schloss von Eving“), Nollendorfplatz 2.

Drahtseilbahnen verbanden vor ca. 100 Jahren auch in Dortmund Industrieanlagen wie Zechen, Stahlwerke, Hochöfen und andere miteinander. Sie versorgten Anlagen wie z.B. Kokereien direkt mit Kokskohle aus benachbarten Zechen.

In Dortmund existierten ca. 20 Drahtseilbahnen. Die Letzte versah bis in die 1960er Jahre ihren Dienst. Sie überquerte die Bornstraße in Höhe des heutigen Baumarktes Hornbach und transportierte die Kokskohle, die auf der gegenüber gelegenen Zeche Kaiserstuhl I gefördert war, zur Kokerei Kaiserstuhl auf dem Gelände der Hoesch-Westfalenhütte.

Die absolute Königin der Dortmunder Seilbahnen war aber der 1913 in Betrieb genommene Seilbahn-Verbund der Zeche Kaiser Friedrich in DO-Menglinghausen. Deren Seilbahnnetz bestand aus der Hauptlinie von Kaiser Friedrich zu den Hochöfen des Werkes Union und Nebenlinien von den Zechen Wiendahlsbank, Glückauf Tiefbau und Tremonia. In diesem Verbund wurde neben dem Koks auch Kohle, Schlacke und Haldenmaterial transportiert.

Außergewöhnlich an dieser Strecke ist der heute noch existierende Seilbahntunnel unter der Rheinischen Straße. Er ist 1080 Meter lang, beginnt in der Tremonia-Siedlung in Dorstfeld und taucht auf dem Gelände des Werkes Union an der Rheinischen Straße wieder auf. Am Tunnelanfang in Dorstfeld zweigte noch eine 560 Meter lange Tunnelverbindung unter den Bahnanlagen des Dortmunder Feldes zur Zeche Tremonia ab.

Peter Kocbeck führt in seinem Vortrag in die Geschichte der Industrieseilbahnen ein und lässt am Beispiel „Drahtseilbahnnetz Kaiser Friedrich“ ein vergessenes Stück Dortmunder Industriegeschichte wieder aufleben. Interessenten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.


 Mai 2017

Fördergerüste im Raum Dortmund

Zu seinem nächsten Geschichtstreff am Montag, den 8. Mai um 18:30 h öffnet der Evinger Geschichtsverein seine umfangreiche Fotoschatzkiste um einen kleinen Spalt: Es werden Fotos aus der Sammlung Annemarie und Heinz Steffler (Heinz ist leider schon verstorben) gezeigt. Die beiden haben über Jahrzehnte Fördertürme in Dortmund und Umgebung fotografiert. Eine Auswahl dieser eindrucksvollen Bilder wird Annemarie Steffler präsentieren, und Dr. Volker Schacke, ehemals Bergbauingenieur bei der Ruhrkohle, hat Informationen zu den abgebildeten Zechen zusammengestellt. Ort der Veranstaltung: Evinger Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


 April 2017

Vom Dorf zum Stadtteil

Der Evinger Geschichtsverein beschäftigt sich am Montag (10.04) mit dem Thema "Brechten: Ein Dorf entwickelt sich zu einem Stadtteil von Dortmund".
Die beiden Brechtener Heimatforscher Pfarrer i.R. Horst Fängewisch und Dr. Wilhelm Tappe berichten in einem Lichtbildervortrag über die Entwicklung ihres Dorfes von den ersten schriftlichen Quellen um 950 bis zum Begin der Industrialisierung um 1900.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.


 März 2017

Jahreshauptversammlung des Evinger Geschichtsvereins

Die Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins treffen sich am 13. März 2017 um 18.30 Uhr zur Jahreshauptversammlung in der Geschichtswerkstatt im Wohlfahrtsgebäude („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz 2 in Eving. Nach den Rechenschaftsberichten  wird der Vorstand neu gewählt und die Planung für das Jahr 2017 besprochen. Auch Interessierte sind herzlich willkommen.


 Februar 2017

St. Barbara Kirche: 125 Jahre

Vor gut 125 Jahren wurde die neugotische St. Barbara Kirche in Eving geweiht. Die Belegschaften der Zechen Minister Stein und Fürst Hardenberg wuchsen rasant. Unter diesen Bergleuten waren viele Katholiken, so dass eine eigene Kirche für die wachsende Gemeinde geplant und erbaut wurde. Der nächste öffentliche Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins wird sich mit der wechselvollen Geschichte dieses großen „Doms zu Eving“ befassen. Als kenntnisreiche Sachverständige konnte der Geschichtsverein Edeltrut Roski, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, und Jörg Unterkötter, Küster der Gemeinde, gewinnen. Sie werden auf die Geschichte und Entwicklung der Gemeinde eingehen und den Bau der Kirche und die wichtigen Um- und Ergänzungsbauten anhand von Zeitdokumenten darstellen.

Die Veranstaltung findet statt am Montag, dem 13. Februar 2017 um 18:30 Uhr, in der Evinger Geschichtswerkstatt im „Schloss von Eving“, dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


Januar 2017

Geschichtsverein im Internet

Der erste Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins 2017 wird sich mit dem neuen Jahresprogramm und seinem Internet-Auftritt befassen. „Was ist alles zu finden? Was ist neu? Was ist für die Zukunft geplant?“ Dies wird Herman Kohl, der Macher und Betreuer der Homepage, den Mitgliedern und allen Interessierten erläutern. Aber auch Kritik und Anregungen sind willkommen. Wann und wo? Am 9. Januar um 18:30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im Wohlfahrtsgebäude („Schloss von Eving“) am Nollendorfplatz 2.


 November 2016

Siedlung zur Sonnenseite: 90 Jahre

Vor 90 Jahren ist die  „Sozialsiedlung zur Sonnenseite“ – zwischen Bayrischer und Kemminghauser, zwischen Waldecker und Württemberger Straße – fertig geworden. Sie ist von der damaligen Dortmunder Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft (heute DOGEWO21) als eine Mustersiedlung insbesondere für Kriegsversehrte, Lungenkranke und Kinderreiche erbaut und mit Gärten im Inneren des Blocks ausgestattet worden. Das Konzept für diese Siedlung von Stadtbaurat Strobel war in vielerlei Hinsicht wegweisend. Das hat Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins veranlasst, eine Broschüre über die Geschichte dieser Siedlung zu erarbeiten. Diese Broschüre werden die AutorInnen auf dem nächsten Geschichtstreff vorstellen. Sie werden den städtebaulichen Hintergrund und das besondere Konzept dieser Siedlung erläutern und anhand von Fotos von damals und heute belegen. Zu der Veranstaltung hat sich auch Regine Stoerring, Sprecherin  von DOGEWO21, angesagt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Sie findet statt am Montag, 14.11.2016 um 18:30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2. Dort kann auch die Broschüre erworben werden. Interessierte Gäste, insbesondere natürlich Bewohner der Siedlung, sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.


September 2016

Überraschendes von der B54

Den nächsten Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins im „Evinger Schloss“ wird Johannes Sundermeier, ehemaliger Pfarrer in Brechten, mit einer seiner bekannt kurzweiligen und hintergründig-humorvollen Lichtbildergeschichten gestalten.

Diesmal hat er die Evinger Hauptstraße, die B 54, vom Kanal bis zum Fredenbaumpark, im Blick. Jeder, der Sundermeier schon mal gehört hat, weiß, dass das ein heiter-nachdenklicher Abend wird. Sundermeier macht nicht nur gute Fotos, er rückt die kleinen Alltäglichkeiten, die viele schon gar nicht mehr sehen, in den Mittelpunkt und zeigt Überraschendes und kommentiert es mit anekdotischen Anmerkungen.

Alle, die die Evinger Straße aus einem neuen, ungewohnten Blickwinkel sehen möchten, sind herzlich eingeladen: Kommen Sie am Montag, den 12. September 2016 um 18:30 Uhr in die Evinger Geschichtswerkstatt im „Evinger Schloss“, dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei.

Am Vortag, dem Tag des offenen Denkmals, beteiligt sich der Geschichtsverein an der Begehung des ehemaligen Schachts 5 der Zeche Minister Stein, Am Beisenkamp 19-25. Werner Böttger, ehemals Betriebsführer auf Minister Stein und Bezirksvorsteher in Eving, bewohnt die Gebäude um den Schacht seit Ende der 1980er Jahre und öffnet das Schachtgebäude an diesem Tag für die interessierte Öffentlichkeit. Mitglieder des Geschichtsverein unterstützen ihn bei seinen Führungen und sachkundigen Erläuterungen: am Sonntag, den 11. September von 11:00 bis 17:00 Uhr.


August 2016

Jazz trifft Klassik: 12. Jazzfrühschoppen im Evinger Schloss

Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsvereins im Evinger Schloss, dem ehemaligen Wohlfahrtshaus am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie, hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender, eine lieb gewordene Tradition: Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien um die 200 Personen, um die herrliche Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten. Nun schon bereits zum zwölften Mal treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 21 August 2016 um 11.00 Uhr.
Diesmal spielt das Trio Jane Franklin & Friends, das sind Jane Franklin, Gesang, Martin Klausmeier, Akustikgitarre und der renommierte Dortmunder Musiker und Leiter der Glen Buschmann Jazzakademie Jochen Schrumpf, E-Gitarre. Als Gast haben sie die Sängerin Sandra Fülber geladen, die als Evingerin vielen bekannt sein dürfte. Sie zusammen interpretieren bekannte Pop- und Jazzsongs, aber auch klassische Musikstücke. Deshalb das diesjährige Motto: „Jazz trifft Klassik“.

Alle Musikfreunde und Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Großen Lesesaal des Wohlfahrtsgebäudes statt. Auf der Terrasse vor dem denkmalgeschützten Evinger Schloss, einer herrlichen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, versorgt der Geschichtsverein seine Gäste mit Getränken und einem kleinen Imbiss.


 Juli 2016

Ausflug in die Geschichte der Zeche Minister Stein

Der Evinger Geschichtsverein veranstaltet seinen monatlichen Geschichtstreff diesmal außerhalb seiner Räume: Die Mitglieder und alle Interessierten treffen sich am Montag, den 11. Juli 2016 um 18:30 h, an Schacht V der ehemaligen Zeche Minister Stein, Am Beisenkamp 19-25, an der Grenze von Eving und Kirchderne.

Werner Böttger, vielen bekannt als Bezirksvorsteher in Eving und Betriebsführer auf der Zeche Minister Stein, wohnt seit Ende der 1980er Jahre auf dem Gelände und weiß viel über die Geschichte dieses markanten Bauwerks, aber noch mehr Geschichten rund um Zeche und Stadtbezirk spannend zu erzählen. Er wird diesen Abend im Schachtturm mit einer kleinen Kostprobe seines Wissens gestalten. Aber allein schon wegen der Aussicht nach Dortmund und Lünen lohnt sich ein Besuch!

Weil Schacht V nur schwer mit dem Bus zu erreichen ist, organisiert der Geschichtsverein für Interessierte Mitfahrgelegenheiten: Um 18:00 h ab Nollendorfplatz, um 18:15 h ab Evinger Markt (Bushaltestelle)


 Mai 2016

Gaststätten in Eving: gestern und heute

Klaus Berger, Zweiter Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, hat alte Fotos von Evinger Gaststätten gesammelt und dann in den letzten Jahren in mühevoller Kleinarbeit mit Kamera und Stativ diese Gebäude in ihrem jetzigen Zustand fotografiert. Dabei hat er versucht, den gleichen Standpunkt und Ausschnitt wie sein Vorgänger auf den historischen Vorlagen zu treffen. Einen Teil dieser umfangreichen Sammlung wird er am nächsten Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins präsentieren und bei den Zuhörern sicher viele Erinnerungen wecken. Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen: Am 9. Mai 2016, um 18:30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes (im "Schloss von Eving") am Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei.

Dieser Vortrag war schon im Februar angekündigt, musste aber kurzfristig abgesagt werden, da die Heizung defekt war. Das hat aber den Vorteil, dass der Vortrag jetzt um einige Fotos erweitert werden kann, die Klaus Berger von Leuten bekommen hat, die damals auf das Thema aufmerksam geworden sind.


 April 2016

Die Dortmunder Nordstadt im Wandel der Zeit
ein fotografischer Rundgang mit Klaus Winter und Alexander Völkel

Unter diesemTitel lädt der Evinger Geschichtsverein zu einem fotografischen Spaziergang mit dem Heimatforscher Klaus Winter und dem Nordstadtblogger Alexander Völkel ein.
Die beiden Autoren nehmen ihre Zuhörer mit auf eine Reise mit Bildern, Geschichte und Geschichten in die Nordstadt, dem Stadtbezirk im Süden von Eving. Klaus Winter und Alexander Völkel zeigen Bildpaare von markanten Plätzen und lauschigen Orten in diesem Stadtbezirk: Historische Fotos präsentieren sie mit aktuellen Bildern derselben Ansicht - angereichert mit Fakten, Anekdoten und kleinen Geschichten. Diese einmalige Gegenüberstellung gibt interessante Einblicke in die Geschichte und die Veränderungen der Dortmunder Nordstadt. Die Bildpaare regen zum Nachdenken über und das Neu-Entdecken dieses Großstadtbezirks an. Und sie werden bei einigen Zuhörern sicher viele Erinnerungen wecken.
Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen: Am 11. April 2016, um 18.30 Uhr, in der Evinger Geschichtswerkstatt, Nollendorfplatz 2.
Der Eintritt ist frei.


 Februar 2016

Gaststätten in Eving: gestern und heute

Klaus Berger, 2. Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, hat alte Fotos von Evinger Gaststätten gesammelt und dann in den letzten Jahren in mühevoller Kleinarbeit mit Kamera und Stativ diese Gebäude in ihrem jetzigen Zustand fotografiert. Dabei hat er versucht, den gleichen Standpunkt und Ausschnitt wie sein Vorgänger auf den historischen Vorlagen zu treffen. Einen Teil dieser umfangreichen Sammlung wird er am Rosenmontag, dem nächsten Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins, präsentieren und bei den Zuhörern sicher viele Erinnerungen wecken. Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen: Am 8. Februar 2016, um 18:30 h in der Geschichtswerkstatt im 1. Stock des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes ("Schloss von Eving") am Nollendorfplatz 2. Der Eintritt ist frei.


Januar 2016

"Für Gott und Vaterland"
Dortmunder katholische Gemeinden im Ersten Weltkrieg

Vor hundert Jahren herrschte Krieg in Europa. Der Erste Weltkrieg. Nicht nur an den Fronten herrschten Tod und Elend, auch in der Heimat veränderte sich das Leben schon bald nach Ausbruch des Krieges. Wie die katholischen Gemeinden in Dortmund diese Herausforderungen zu meistern versuchten, zeigt eine Ausstellung in der Grabeskirche Liebfrauen (bis 31.1.2016)
An der Vorbereitung und Ausgestaltung dieser Ausstellung war Herbert Schnier, Mitarbeiter in der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte im Katholischen Centrum, beteiligt. Er wird in einem Vortrag beim Evinger Geschichtsverein einige der Ergebnisse vorstellen, uns in diese Zeit mit ihrem Elend und den harten Belastungen versetzen.
Ort und Zeit: Evinger Geschichtswerkstatt im "Schloss von Eving", dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2, am 11.1.2016 um 18.30 Uhr.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.


November 2015

Der Stahlwerkshummel am Phoenixsee

Der Geschichtsverein veranstaltet am Montag (9.11) eine Lesung im Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2.
Bernd Schimmeyer liest ab 18.30 Uhr aus seinem Buch, in dem er einer Hummel das Hoesch-Stahlwerk erklärt. Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei.


Juni 2015

Jazzfrühschoppen im Evinger Schloss

Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsvereins vor dem Evinger Schloss, dem ehemaligen Wohlfahrtshaus am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender, eine lieb gewordene Tradition: Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien um die 200 Personen, um die herrliche Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten. Nun schon bereits zum elften Mal treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 28 Juni 2015 um 11.00 Uhr.

Im großen Saal spielt das Duo Jane Franklin - Martin Klausmeier in der Besetzung Gesang und Akustikgitarre bekannte Pop- und Jazzsongs. Als Gast wird der renommierte Dortmunder Musiker und Leiter der Glen Buschmann Jazzakademie Jochen Schrumpf E-Gitarre spielen.

Im Gang vor dem Saal zeigt der Geschichtsverein eine neue Ausstellung unter dem Titel "Vor 90 Jahren: Grubenunglück auf der Zeche Minister Stein".

Auf der Terrasse vor dem denkmalgeschützten Evinger Schloss, einer herrlichen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, versorgt der Geschichtsverein seine Gäste mit Getränken und einem kleinen Imbiss. Die Musik wird auch auf die Terrasse übertragen.

Alle Musikfreunde sind herzlich zu diesem Konzert eingeladen. Der Eintritt ist frei; für das leibliche Wohl wird gesorgt.


Mai 2015

Auch das war Steinkohlebergbau

Der Evinger Geschichtsverein lädt zu einem öffentlichen Vortrag über die Kleinzeche Ringeltaube II ein. Dipl.-Ing. Wolfgang Rühl stellt dieses Bergwerk am 11. Mai 2015 um 18:30 Uhr in der Geschichtswerkstatt im Evinger Schloss, dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2, vor.

Die Kleinzeche Ringeltaube II lag in Witten-Düren, Nähe der Stadtgrenze zu Dortmund-Kley. Es war die vorletzte Kleinzeche auf Wittener Gebiet, seit 1954 in Förderung und 1962 vom Kleinzechenunternehmer Erwin Schmidt übernommen. Parallel dazu förderte nur noch die Kleinzeche Egbert in Witten-Kämpen. Auf Ringeltaube II waren bis zu 40 Bergleute beschäftigt. Die Flöze der Wittener Schichten sind hier sehr steil gelagert und ihr Abbau verlangte den Bergleuten höchstes bergmännisches Können ab.

Dipl.-Ing. Wolfgang Rühl hatte 1968 als Vermessungsfahrsteiger die Aufgabe übernommen, alle anfallenden markscheiderischen Arbeiten auf dem Bergwerk durchzuführen, wie z. B. die vierteljährliche Nachtragung des Grubenrisswerks. Er war mit den Lagerungs- und Abbauverhältnissen der Zeche bestens vertraut.

Ein Strebbruch in Flöz Mausegatt am 15.10.1972 bedeutete das Aus für die Zeche, und am 16.10. 1972 musste Erwin Schmidt Konkurs anmelden. Noch kurz vor dem Strebbruch fotografierte Wolfgang Rühl Bergleute bei ihrer schweren Arbeit in der steilen Lagerung. Die Bilder sind heute ein seltenes zeitgeschichtliches Dokument, die die Arbeitsverhältnisse in einer Kleinzeche so zeigen, wie sie oftmals in den 1950er Jahren im Ruhrgebiet zu finden waren. Auch diese Bilder wird Rühl zeigen.


 April 2015

Das Kriegsende in Eving vor 70 Jahren

Vor genau 70 Jahren sind die alliierten Truppen, genauer die amerikanische Armee, nach Dortmund einmarschiert. An diese Zeit will der Evinger Geschichtsverein an seinem nächsten Montagstreffen erinnern. Wie war damals die Lage in Eving am Ende des Zweiten Weltkriegs? Ist der Einmarsch als Befreiung vom Nationalsozialismus oder als Niederlage des deutschen Reiches verstanden worden. Wie sah die frühe Nachkriegszeit in Eving aus? Nach Zerstörung von Wohnungen und Industrie und mit ihren großen Versorgungsschwierigkeiten.
Als Referenten konnten wir Oliver Volmerich, Redakteur bei den Ruhrnachrichten, gewinnen, der bereits mehrfach mit zeitgeschichtlichen Studien zur Nachkriegszeit in Dortmund, aber auch speziell in Eving hervorgetreten ist. Aktuell ist er als Mitautor der laufenden Serie und dem Liveticker in den Ruhrnachrichten beteiligt, ein kenntnisreicher Experte also, der einen spannenden Abend gestalten wird.

Die Veranstaltung findet am 13. April 2015 um 18.30 Uhr statt. Ort: Evinger Geschichtswerkstatt im „Evinger Schloss“, dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, am Nollendorfplatz 2 in der Alten Kolonie (1. Stock, östlicher Flügel). Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


März 2015:

Jahreshauptversammlung des Evinger Geschichtsvereins

Der Evinger Geschichtsverein hat am 9. März 2015 um 18.30 Uhr seine Jahreshauptversammlung in der Geschichtswerkstatt im Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2, 44339 Dortmund-Eving. Nach den Rechenschaftsberichten wird der Vorstand neu gewählt und die Planung für das Jahr 2015 besprochen. Interessierte Gäste sind Willkommen.


Februar 2015

Der Pfadfinderstamm St. Marien in Obereving

Einen weiteren Beitrag zur Heimatgeschichte Evings präsentiert der Evinger Geschichtsverein auf seinem nächsten Montagstreffen: Ein kleiner Abriss der Stammesgeschichte der Pfadfinder der St. Mariengemeinde in Obereving. Christopher Hallmann, der schon lange in diesem Pfadfinderstamm aktiv ist, wird nach einem kurzen Überblick über die Geschichte des Pfadfinderswesens in Deutschland speziell auf die Entwickelung "seiner" Pfadfindergruppe an der St. Marienkirche in Obereving - die im letzten Jahr ihr 100 jähriges Jubiläum feierte - eingehen. Als aktives Mitglied wendet er sich auch an interessierte Jugendliche und wird aus der Praxis plaudern.

Sie Findet statt am 9. Februar 2015 um 18.30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im "Evinger Schloss", dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, am Nollendorfplatz 2 in der Alten Kolonie. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Januar 2015

Damals in Lindenhorst

Im neuen Jahr beginnt der Evinger Geschichtsverein seine Montagstreffen mit einem Beitrag von Dr. Volker Schacke zur Geschichte Lindenhorsts bis zur Industrialisierung.
Schacke ist Mitautor der Broschüre "Das Dorf Lindenhorst, die der Förderverein Lindenhorster Kirchturm kürzlich ausgegeben hat. Diese Broschüre ist ein richtiger "Renner" in Eving geworden, wird vielfach gelobt und findet reißenden Absatz.
Schacke, der sich mit der Geschichte des Dorfes Lindenhorst eingehend beschäftigt hat, wird einiges Material aus der Broschüre aber auch darüber hinaus präsentieren.
Die Veranstaltung findet statt am Montag 12. Januar, um 18.30 Uhr im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude; der Eintritt ist frei.


November 2014

100 Jahre St. Marien in Obereving

In diesem Jahr feiert die katholische St. Marien Gemeinde ihr 100jähriges Jubiläum.
Am 20.12.1914 wurde die erste Kirche in Obereving als Filialkirche der St. Barbara Gemeinde gesegnet und damit der Grundstein für die selbständige Gemeinde St. Marien gelegt.
Barbara Genster , Vorsitzende des Pfargemeinderats, ist eine profunde Kennerin der Geschichte ihrer Gemeinde. Sie wird am 10. November 2014 um 18.30 Uhr in der Evinger Geschichtswerkstatt im "Evinger Schloss", das ehemalige Wohlfahrtshaus, einige markante Punkte dieser Geschichte näher beleuchten. Sie wird kurz erläutern wie es zur Gründung kam, darstellen, wie sich die Gemeinde in den folgenden wechselvollen 100 Jahren entwickelt hat und einen kurzen Ausblick in die Zukunft wagen.
Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Oktober 2014

Treffen des Geschichtsvereins

Der Evinger Geschichtsverein lädt alle Interessierten für Montag (13.10) um 18.30 Uhr zum Geschichtstreff im ersten Stock des Wohlfahrtsgebäudes ("Evinger Schloss") am Nollendorfplatz 2 ein. Im Mittelpunkt steht die Planung der Veranstaltungen im Jahr 2015. Gäste sind willkommen.


September 2014

Spaziergang durch die Alte Kolonie

Am Montag, den 8. September, lädt der Evinger Geschichtsverein zu einem Spaziergang durch die Alte Kolonie ein. Diese Siedlung wurde um 1900 für die Stammarbeiter und -angestellten der Zeche Minister Stein erbaut. Sie war (und ist) eine Mustersiedlung, drohte Anfang der siebziger Jahre zu verfallen und sollte "totalsaniert" (d.h.: abgerissen) werden. Seit der Restaurierung in den späten siebziger und achtziger Jahren hat sie wieder viele schöne Ecken, die auf dem Spaziergang entdeckt werden sollen. Aber es sind z.B. nach dem Pfingststurm wieder einige Schäden zu beklagen.

Die Spaziergänger treffen sich um 18.30 Uhr vor dem "Evinger Schloss", dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, am Nollendorfplatz 2 mitten in der Alten Kolonie. Nach dem Spaziergang von ca. einer Stunde Dauer lädt der Geschichtsverein zu einem kleinen Vortrag über diese Kolonie in der Geschichtswerkstatt im denkmalgeschüzten "Evinger Schloss"ein.

Eingeladen sind alle Interessierten. Besonders willkommen sind auch (ehemalige) Bewohner, die Geschichten aus der Kolonie erzählen können, die auch die Experten aus dem Geschichtsverein noch nicht kennen.


August 201

10. Evinger Jazzfrühschoppen

Der Jazzfrühschoppen des Evinger Geschichtsverein vor dem Evinger Schloss, dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz in der Alten Kolonie, hat mittlerweile einen festen Platz im Evinger Kulturkalender, eine lieb gewordene Tradition: Seit 2005 versammeln sich jedes Jahr am ersten oder letzten Sonntag in den Sommerferien bis zu 200 Personen, um die herrliche Musik zu genießen oder auch nur ein Schwätzchen bei Brezel und Würstchen zu halten. Nun schon bereits zum zehnten Mal treffen sich die Jazzfreunde in diesem Jahr am Sonntag, 17. August 2014 ab 11.00 Uhr.

Auf der Terasse vor dem denkmalgeschützten Evinger Schloss, einer einzigartigen Kulisse für dieses kulturelle Ereignis, präsentiert das Duo Jane Franklin - Martin Klausmeier in der Besetzung Gesang und Akustikgitarre bekannte Pop- und Jazzsongs. Als Gast wird der renommierte Dortmunder Musiker und leiter der Glen Buschmann Jazzakademie Jochen Schrumpf  E-Gitarre spielen.

Alle Musikfreunde sind herzlich zu diesem Konzert eingeladen. Der Eintritt ist frei; für das leibliche Wohl wird gesorgt.


Juli 2014

Bier ist Thema im Evinger Geschichtsverein

Bier hat eine lange Tradition und "deshalb ist die Beschäftigung damit auch unser Bier", sagt der Vorsitzende des Evinger Geschichtsvereins Ulrich Kneisel.
Wolfgang Skorvanek wird am 14. Juli 2014, 18.30 Uhr, in der Evinger Geschichtswerkstatt im Evinger Schloss einen kurzen Überblick über die Bierkultur geben und die facettenreiche Geschichte des Getränks vom Nahrungs- zum Genussmittel an Beispielen vorstellen. Er geht dabei auch der Frage nach, warum Hopfen und Malz beinahe für Dortmund verloren gegangen wären.
Die Veranstaltung ist wie immer kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Mai 2014

100 Jahre Dortmund-Eving

Vor 100 Jahren wurde die Gemeinde Eving nach Dortmund eingemeindet. Mit diesem Ereignis wird sich Bernd Süselbeck auf dem nächsten Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins befassen. Er hat dazu im Stadtarchiv Dortmund gestöbert. Was er dort gefunden hat, bereichert mit einigen Bildern aus dieser Zeit, wird er am 12. Mai 2014 um 18.30 Uhr in der Geschichtswerkstatt darstellen.

Die Veranstaltung ist wie immer kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


April 2014

VOC - Aufstieg und Untergang eines Handelsriesen.

Der nächste monatliche Geschichtstreff des Evinger Geschichtsvereins findet am 14. April 2014 um 18.30 Uhr in der neuen Geschichtswerkstatt statt.

Herman Kohl wird über die VOC referieren. Die VOC, die "Vereenigde Ostindische Compagnie", ist eine historische Handelsgesellschaft in den Niederlanden gewesen, wahrscheinlich die erste Aktiengesellschaft der Welt. Das macht ihre Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte aus.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


März 2014

Geschichtsverein plant Termine

Die Jahreshauptversammlung des Evinger Geschichtsvereins findet am Montag (10.3.) um 18.30 Uhr in der neuen Geschichtswerkstatt im Wohlfahrtsgebäude, Nollendorfplatz 2, 1. Stock, statt. Neben einem Rückblick auf das Jubiläumsjahr steht auch die Planung für 2014 an.


Februar 2014

Geschichte des rohen Umgangs mit Babys und Kleinkindern


Passiv, chaotisch und von Trieben regiert - über 100 Jahre galten Babys als „Mängelwesen“, denen man sogar die Seele absprach und die es vor allem zu disziplinieren galt. Sie seien tyrannisch und angeblich nicht beziehungsfähig - seit vielen Generationen werden Klischees über Babys und Kleinkinder verbreitet. Kein Wunder, dass noch bis in die 1980er Jahre Säuglinge ohne Schmerzmittel operiert wurden!

Prof. Dr. med. Friedrich Manz, der ehemalige Leiter des Forschungsinstituts für Kinderernährung, ist in über zwanzigjähriger Forschung dem Ursprung und Wandel der unterschiedlichen Vorstellungen vom Wesen des Säuglings auf den Grund gegangen.1) In spannenden Darstellungen und lebensnahen Geschichten kann er belegen, wie viel Überholtes auch heute noch nachwirkt. Unterhaltsam, aber auch lehrreich wird er am Montag, den 10. Feb. 2014 um 18:30 Uhr, in der Evinger Geschichtswerkstatt am Nollendorfplatz 2, 1. Stock einige seiner Erkenntnisse zur Geschichte der Säuglingspflege erläutern.

Alle Interessierten, Enkel, Eltern und Großeltern, sind herzlich dazu eingeladen.1) Er hat es in seinem umfangreichen Buch „Wenn Babys reden könnten!“ (Dortmund 2011) niedergeschrieben.


 

Januar 2014

Wer macht Was im Wohlfahrtshaus?

Dass die Chorakademie und der Evinger Geschichtsverein im Wohlfahrtshaus („Evinger Schloss“) am Nollendorfplatz residieren, ist vermutlich Vielen bekannt. Aber wer arbeitet da noch? In einer neuen Reihe von Veranstaltungen unter dem Motto „Wer macht Was im Wohlfahrtshaus?“ stellen die verschiedenen Mieter des Wohlfahrtshaus’ in unregelmäßigen Abständen ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vor.

Es beginnt das „Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet e.V.“ und das „Geräuschearchiv im Evinger Schloss“, einzigartige Archive, deren gemeinsames Anliegen die Sammlung und Dokumentation von Tönen und Geräuschen der Region ist. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sammeln die Klänge des Ruhrreviers und aus dem Ruhrrevier. Das ist einmal die populäre Musik der Region, gespielt von Bergmannskapellen und -chören, Akkordeon-, Bandoneon- und Mundharmonikagruppen, von Arbeiterliedersängern, Solisten oder Arbeiterchören. Aber sie sammeln auch Industrie- und Arbeitsgeräusche - gewissermaßen den gesamten Klangkosmos Ruhrgebiet. So sind viele Mitschnitte von privaten Liederabenden und öffentlichen Konzerten, Musizieren in kleinen Clubs oder Experimenten in Tonstudios in ihrer Sammlung. Jazz, Blues, Soul, Rock, Beat, Metal, Hip Hop, Rap u.a. „von hier“. Aber sie dokumentieren auch die Geräusche eines Kohlenhobels, der Warmbreitbandstraße von Hoesch oder bei der Sprengung des Gasometers auf Minister Stein vor 10 Jahren.

Wie sie zu diesen Ton-Dokumenten kommen, warum sie das sammeln, was sie damit anstellen, das werden Dr. Uta C. Schmidt (Historikerin), Frank Baier (Liedermacher/Arbeiterliederarchiv Ruhrgebiet), Carsten Meyer (Musikwissenschaftler) und Hans Schreiber (Sozialwissenschaftler) am Montag, 13. Januar 2014 um 18:30 Uhr, in der Geschichtswerkstatt am Nollendorfplatz 2 an vielen Beispielen erläutern.

Alle Interessierten – auch Nichtmitglieder – sind dazu herzlich eingeladen.


 

November 2013

Die Lindenhorster Dorfkirche wird 100 Jahre alt – und jetzt geschlossen.

Im November jährt sich zum 100. Mal die Einweihung des Kirchenschiffs der evangelischen Kirche in Lindenhorst. Nach den Entwürfen des Kirchenbaumeisters Gustav Mucke aus Hagen wurde in den Jahren 1911 bis 1913 das Gemeindehaus und das Kirchenschiff in Lindenhorst erbaut bzw. umgestaltet. Das Kirchenschiff wurde äußerlich dem romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert angepasst, im Inneren aber auch mit damals modernen Jugendstilelementen versehen.

Diesem Jubiläum will der Evinger Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Lindenhorster Kirchturm seinen Monatstreff am Montag, den 11.11.2013, um 18:30 h widmen. Ort: Evinger Geschichtswerkstatt, Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz 2, im ersten Stock (Haupteingang).

Der Historiker Mathias Dudde, der sich mit dem Schaffen des Kirchbaumeisters Mucke beschäftigt, gibt einen Überblick über dessen Wirken in Dortmund und Umgebung um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Dr. Rainer Lichte, Vorsitzender des Fördervereins, wird auf einige Veränderungen in der Lindenhorster Kirche in den letzten 100 Jahren aufmerksam machen. Die Lindenhorster Kirche ist mittlerweile geschlossen und soll am 16.11.2013 – just auf den Tag genau 100 Jahre nach der Einweihung– in einem Gottesdienst entwidmet werden. Pfarrer Friedrich Reiffen von der Segenskirchengemeinde erläutert die Gründe der Schließung und die Zukunft der Kirche. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Aussprache.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.